Arbeiterkammer zieht Bilanz
Fast 2,2 Millionen Euro konnte die AK Grieskirchen erstreiten
GRIESKIRCHEN (raa). "2015 war massiv von zunehmender Arbeitslosigkeit geprägt", betont Franz Molterer, stellvertretender Direktor der Arbeiterkammer OÖ. "Wir spüren, dass die Leute zunehmend Ängste haben und auch wegen der stagnierenden Einkommen ungewiss in die Zukunft schauen." Oberösterreichweit setzte sich die AK in annähernd 10.000 Rechtsfällen ein. In Grieskirchen suchten 2015 4929 AK-Mitglieder die Hilfe der Rechtsexperten. Insgesamt landeten rund 60 Prozent der Fälle vor Gericht. Dort erkämpfte die AK fast 2,2 Millionen Euro.
Frauen sind die Verlierer
Beim durchschnittlichen Einkommen liegt Grieskirchen in Oberösterreich auf dem elften von 18 Rängen. Eine Frau verdient monatlich 1432 Euro und ein Mann 2404. Damit bekommen Grieskirchner Frauen um 7,9 Prozent weniger als im ober-österreichen Durchschnitt.
In den Gerichtsverfahren der AK ging es hauptsächlich um offene Löhne und Gehälter, aber auch um Sonderzahlungen, Überstundenentgelte und Abfertigungsansprüche. Beispielsweise wurde einem Gebäudereiniger nach 16 Jahren Firmenzugehörigkeit gekündigt. Wegen der Höhe der Abfindung fragte er bei der AK nach. Die berechneten schnell, dass der Arbeitgeber 1560 Euro nachzahlen muss. Immerhin elf Prozent der Gesamtsumme. In einem anderen Fall erstritt die AK für ein schwer verletztes Kleinkind das Pflegegeld. Die Pensionsversicherung wollte sich vor weiteren Zahlungen drücken.
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