Beratung in Grieskirchen
Wohnen wird immer mehr zur Kostenfalle

- Doris Taborsky von der Caritas-Sozialberatungsstelle Grieskirchen.
- Foto: Caritas
- hochgeladen von Agnes Nöhammer
Die hohen Kosten fürs Wohnen treiben immer mehr Menschen in die Armut und in die Caritas-Sozialberatungsstelle in Grieskirchen.
BEZIRKE GRIESKIRCHEN & EFERDING. Bei mehr als der Hälfte der Beratungen geht es um Probleme mit Wohn- und Energiekosten. Insgesamt wurden in den Bezirken Grieskirchen und Eferding im Vorjahr 298 Erwachsene und 124 Kinder unterstützt. Unterstützung kann die Caritas nur dank Spenden leisten. Um diese bitten in den nächsten Wochen wieder zahlreiche ehrenamtliche Mitarbeiter aus den Pfarren bei der Haussammlung der Caritas im Bezirk Grieskirchen.
Auch arbeitende Menschen sind betroffen
„Die nach wie vor steigenden Wohnkosten und die hohe Inflation treffen vor allem Menschen mit wenig Einkommen. Mindestpensionist*innen, Arbeitslose oder Sozialhilfebezieher*innen. Es kommen aber auch immer mehr Anfragen, vor allem Erstvorsprachen, von Menschen, die Arbeiten gehen. Sie haben Mietrückstände und mit den hohen Jahresabrechnungen für Energie zu kämpfen. Wir haben heuer mehr Gutscheine für Lebensmittel ausgegeben als im Vorjahr“, erklärt Doris Taborsky von der Caritas-Sozialberatung Grieskirchen.
"Förderung war hilfreich"
Seit 2022 kann über die Caritas eine staatliche Unterstützung bei Rückständen von Energiekosten beantragt werden. „Die Förderung war hilfreich, jedoch zeitlich befristet und wir machen uns jetzt schon Gedanken, wie die Menschen in Zukunft über die Runden kommen sollen“, so Taborsky.
Mietpreissteigerung um 35 Prozent
Die Menschen, die in die Caritas-Sozialberatung kommen, müssen im Schnitt über 40 Prozent ihres Einkommens alleine für Miete, Strom und Heizung ausgeben. Österreichweit liegt der Durchschnitt der Haushaltsbelastung für Wohnen und Energie bei 21 Prozent laut Statistik Austria. Die Mietpreise sind in den vergangenen zehn Jahren in OÖ im Schnitt um 35 Prozent gestiegen. Das trifft gerade armutsgefährdete Menschen hart, weil sie überdurchschnittlich oft zur Miete wohnen. Neben den hohen Mieten und Energiekosten, sind es oft die Neuanmietungskosten wie Kautionen und Ablösen, die den Menschen Probleme bereiten. Neuanmietungen werden von staatlicher Seite nur dann unterstützt, wenn es sich um günstige Wohnungen handelt. Und diese sind Mangelware am Wohnungsmarkt.
ZUR SACHE
Caritas-Sozialberatungsstelle in Grieskirchen
Adresse: Oberer Stadtplatz 2, 4710 Grieskirchen
Mehr Infos: caritas-ooe.at
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