Wallerner hilft in Gambia
Mit Bio-Orangenschalen gegen Fluchtursachen
Der Wallerner Christian Neuwirth hilft bei einem Biolandbauprojekt in Afrika mit. Das Ziel: Mit dem Export von Bio-Orangenschalen Fluchtursachen entgegenwirken.
WALLERN. Der Biolandbau steckt in Gambia an der Westküste Afrikas noch in den Kinderschuhen. Dabei hätte er dort großes Potenzial, weil Kunstdünger nicht leistbar ist, und könnte viele Menschen von der armutsbedingten Flucht nach Europa abhalten. Grund genug für Christian Neuwirth aus Wallern und Marko Höllhuber aus Pettenbach, nach Gambia aufzubrechen. Mit einer Ausnahmegenehmigung ging es Mitte Februar in den Kleinstaat, der etwa so groß ist wieOberösterreich. Mit im Gepäck des Projektteams „Orgambia“ (Organic Oranges Gambia): Ein gut durchdachtes Konzept.
Bio-Orangenschalen importieren
„Wir möchten mit dem Export von getrockneten Bio-Orangenschalen, die in Gambia bisher bestenfalls alsTierfutter genutzt wurden, beginnen. In Österreich und der EU gibt es regelmäßig Lieferschwierigkeiten und eine stabile Produktion von Bio-Orangenschalen zum Beispiel für Punschgewürze oder Teemischungen ist nicht gewährleistet“, sagt Höllhuber, Geschäftsführer der "akala Bio Manufaktur". Für die Bauern Gambias hätte der Export Vorteile.
„In Relation zur Bevölkerung von 2,3 Millionen ist die Anzahl der Menschen, die aus Gambia flüchten,eine der höchsten in ganz Afrika“, so Neuwirth. Der Wallerner hat mit seinem Ingenieurbüro bereits erfolgreich Projekte für Entwicklungszusammenarbeit in Benin, Kuba und Südafrika durchgeführt. Das Projekt der Oberösterreicher kommt in Gambia gut an. „Als nächstes möchten wir ein Partnerunternehmen in Gambia gründen und erste Lieferungen von Bio-Orangenschalen nachÖsterreich organisieren“, erklärt Neuwirth.
Zum Projekt
Das Projekt „Orgambia“ mit seinen Säulen Nachhaltigkeit, Bekämpfung von Fluchtursachen und Ankurbelung derWirtschaft durch ein in der EU gefragtes Produkt, wird aus dem Fonds für Wirtschaftspartnerschaften der Austrian Development Agency (ADA) kofinanziert. Wird diese Machbarkeitsstudie positiv bewertet, kann das Projekt um weitere drei Jahre verlängert werden, bis das Geschäftsmodell etabliert ist.
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