Grieskirchner Architekt im Interview
Nachhaltig bauen ist schwer leistbar
Grieskirchner Architekt Rudolf Wastlbauer von "d14a.rchitekten ZT GmbH" im Gespräch mit der BezirksRundSchau zur Bau-Situation im Bezirk Grieskirchen.
Geht der Trend Richtung Eigentumswohnung oder Einfamilienhaus?
Rudolf Wastlbauer: Tendenziell in Richtung Eigentumswohnung. Das Einfamilienhaus ist mittlerweile monetär schwer erschwinglich, die Eigentumswohnung geht noch.
Wie schätzen Sie die Lage ein: Bauen momentan viele ein Haus im Bezirk Grieskirchen?
Die Lage ist eher verhalten. Allgemein ist in der Branche alles sehr zurückhaltend.
Was liegt bei Einfamilienhäusern im Trend?
Es gibt zum einen immer noch das luxuriöse Einfamilienhaus. Man merkt aber, dass alles kleiner wird: Die Wohnungsfläche wird ein bisschen reduziert, die Ausstattung wird kompakter gehalten. Das Haus muss nicht gleich nach einem Jahr schlüsselfertig dastehen. Da wird einmal der Garten zurückgelassen, der Pool muss nicht mehr unbedingt sein – also nicht mehr ganz so vollständig wie vor ein paar Jahren noch.
Worauf wird bei der Planung eines Hauses derzeit besonders geachtet?
Es ist natürlich die Nachhaltigkeitsfrage durchaus spürbar, allerdings wird dieser Trend aufgrund der Kosten getrübt. Dämmstoffe, die nachhaltig sind, sind tendenziell teurer. Von daher ist das wieder ein Thema der Finanzierbarkeit. Grundlegend ist das Thema Holzbau durchaus interessant, weil der Werkstoff leistbarer geworden ist – im Gegensatz zum Massivbau, wobei immer die Finanzierung in Wahrheit im Vordergrund steht.
Haben Sie drei Tipps für Häuslbauer, die sie vor einem Architektenbesuch bedenken sollten?
Grundsätzlich würde ich jedem empfehlen, für sich selbst ein jährliches Ziel abzustecken und ein oberes Limit festzulegen. Man soll sich überlegen, wie viel Wohnfläche man wirklich braucht, und den Planern einen gewissen Vertrauensvorschuss mitgeben, dass sie das auch umsetzen können und werden.
Kommen die Leute schon oft mit konkreten Plänen oder planlos zu Ihnen als Architekt?
Planlos würde ich nicht sagen, aber sie kommen zu uns mit einer gewissen Vorstellung und wir erarbeiten gemeinsam mit dem Bauherrn in den ersten Terminen die Bedürfnisse. Wobei wir meistens schon abfragen: Wie groß, welcher Umfang – da kommen die Kunden an und für sich schon mit relativ konkreten Vorstellungen.
Wie sieht es derzeit mit den Förderungen aus?
Momentan wird alles gefördert, was in Richtung Nachhaltigkeit geht – alles Konventionelle ist derzeit eher nicht relevant bei Förderstellen.
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