Der Buchsbaumzünsler – eine gefräßige „Raupe Nimmersatt“
Wie man die Pflanzen vor dem Buchsbaumzünsler schützen kann...
Der Buchsbaumzünsler (Diaphania perspectalis), ein hübscher Kleinschmetterling, ist bei uns nicht heimisch und wurde vermutlich durch Pflanzenimporte von Ostasien nach Europa eingeschleppt. Erste Nachweise gab es 2007 in Deutschland und 2009 auch in Österreich. Unser gemäßigtes Klima fördert die Verbreitung in Europa.
Wenn ein Buchsbaum durch den Zünsler befallen wurde, gibt es ein eindeutiges Schadbild.
Die Raupen sind so hungrig, dass die Blätter des Buchsbaumes oft gar nicht ausreichen. Dann werden Blattadern, Stiele und sogar die grüne Rinde der Triebe vertilgt.
Gespinstnester werden innerhalb der Pflanze gebildet. In den Gespinsten hängen gelblich-grüne Kotkrümel. Im Extremfall wird die gesamte Pflanze eingesponnen.
Der Falter des Buchsbaumzünslers hat weiße Flügel mit einer deutlichen braunen Randzeichnung. Die Flügelspannweite dieses Schmetterlings kann zwischen 25 und 40 mm betragen. Der Falter ist nachtaktiv und lebt tagsüber auf den Blattunterseiten benachbarter Pflanzen.
Nach dem Schlüpfen des Falters, der meist nur ungefähr eine Woche lebt, sucht sich dieser neuerlich eine geeignete Wirtspflanze, einen Buchsbaum zur Eiablage. Das Eigelege ist fahlgelb gefärbt und die einzelnen Eier sind linsenförmig. Ein Eigelege umfasst zirka 20 Eier und befindet sich auf der Unterseite eines Buchsbaumblattes.
Nach dem Schlüpfen beginnt die hungrige Raupe sofort mit ihrer Fraßtätigkeit und wächst auf bis zu 5 cm Länge heran. Eine Raupe frisst während ihrer Entwicklung zirka 45 Buchsbaumblätter. Die Raupe selbst ist hell- bis dunkelgrün, hat schwarze und weiße Längsstreifen, schwarze Punkte und weiße Borsten sowie eine schwarze Kopfkapsel.
Die ausgewachsene Raupe verpuppt sich in ihrer Wirtspflanze oder in der nahen Umgebung. Nach der Metamorphose schlüpft wieder ein ausgewachsener Schmetterling.
Was kann man gegen den Buchsbaumzünsler tun?
Da es 2-3 Generationen pro Jahr gibt, muss mehrmals im Jahr kontrolliert werden. Dabei sind Gespinste blattunterseits zu beachten und zu öffnen, um die Raupe zu bestimmen. Der Befall kann anhand von Gespinstbildung und Kotkrümeln im Inneren des Buchsbaumes frühzeitig erkannt werden. Bereits Mitte März sollte mit der Kontrolle begonnen werden.
Der Buchsbaumzünsler überwintert als Raupe in einem Kokon an der Wirtspflanze. Im Frühjahr, ab zirka +7°C (März/April), bekommt die Raupe nach dem langen Winter wieder so richtig Hunger und beginnt die neuerliche Fraßtätigkeit.
Durch laufende Kontrolle der Pflanzen kann der Befall frühzeitig erkannt werden. Dann können die Raupen noch abgesammelt und die Gespinste händisch entfernt werden.
Bei stärkerem Befall empfiehlt es sich, die Pflanze durch eine Spritzbehandlung vor den Schädlingen zu schützen. Dabei ist zu beachten, dass die Gespinste zerstört werden müssen – dies kann z. B. durch hohen Druck bei der Spritzung erfolgen. Auch der Gartenschlauch mit scharfem Wasserstrahl kann bei der Zerstörung der Gespinste hilfreich sein. Eine darauffolgende Pflanzenschutzanwendung verspricht in der Regel große Erfolge.
Es gibt zurzeit mehrere erlaubte und wirksame, sowohl biologische (XenTari, Spintor) als auch chemische (Calypso, Karate Zeon, Lizetan Plus, …) Präparate zum Einsatz gegen den Buchsbaumzünsler.
"Da der Buchsbaumzünsler eingeschleppt wurde und bei uns nicht heimisch ist, gibt es keine natürlichen Feinde. Es ist deswegen ratsam, die eigenen Buchsbaumpflanzen regelmäßig zu kontrollieren, um rasch Maßnahmen zu treffen," empfiehlt Gärtnermeister Andreas Pomper von der Gärtnerei Pomper in Güssing."Es wäre Schade, nur wegen des Buchsbaumzünslers keine Buchsbäume mehr in unseren Gärten und Grünflächen zu haben. Buchsbäume sollen durchaus weiterhin gepflanzt und zur Gestaltung unserer Grünflächen verwendet werden. Wichtig dabei ist die ständige Kontrolle und Überwachung der Pflanzen."
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