Drogendealer scheffelten eine Million Euro
Einer der größten Erfolge seit Jahren im Kampf gegen die südburgenländische Drogenszene
Einen florierenden Ring von Drogendealern haben Kriminalisten des Bezirks Güssing auffliegen lassen. Sieben Verdächtige aus dem Bezirk und aus dem Raum Wien sitzen in Untersuchungshaft bzw. wurden auf freiem Fuß angezeigt.
Den Ausgangspunkt für den Fahndungserfolg lieferte "Kommissar Zufall". Bei den Ermittlungen rund um eine Sachbeschädigung in St. Michael stießen die Polizisten auf einen Mann, der Suchtmittel selber konsumierte und an weitere Abnehmer im Bezirk Güssing verkaufte. Auch Jugendliche waren unter seinen Kunden.
In monatelanger akribischer Kleinarbeit stießen die Fahnder auf ein Netzwerk von Dealern und Konsumenten, dessen Spur nach Wien und Mödling führte.
Fünf Jahre lang waren die Dealer bereits aktiv. Den Polizisten der Suchtgiftgruppe St. Michael gelang es, ihnen den Verkauf von 116 Kilogramm Cannabis, LSD-Trips, Kokain, XTC-Tabletten, Speed und Crystal Meth nachzuweisen.
Versorgt wurde die Szene im Bezirk Güssing und in Wien. Unter die Leute brachten die Dealer das Rauschgift vorwiegend bei Parties und im privaten Umfeld.
Bei Hausdurchsuchungen stellte die Polizei neben Drogen auch Bargeld in der Höhe von 8.000 Euro sicher. "Die Bande hat einen Verkaufserlös von 998.000 Euro erzielt", berichtet Bezirkspolizeikommandant Ewald Dragosits.
Neben dem Kopf der Gruppe wurden sechs weitere Dealer ausgeforscht. Drei Verdächtige sitzen in Wien in Untersuchungshaft. Vier Personen wurden ebenso auf freiem Fuß angezeigt wie 34 Drogenkonsumenten aus dem Bezirk Güssing. Auf die sieben Dealer warten Strafen bis zu 15 Jahren Haft.
Besonders beunruhigend ist für die Polizei, dass sich die Bande die Modedroge "Crystal Meth" verstärkt in Umlauf gebracht hat. "Die Substanz ruft Wahnvorstellungen und Psychosen hervor, sie schädigt die Nervenzellen unwiderruflich und kann binnen weniger Monate zum körperlichen Verfall führen", erklärt Dragosits. Die Fahnder sind überzeugt, dass die Festgenommenen, die zum Teil über chemische Kenntnisse verfügen, die Droge selbst hergestellt haben.
"In der Szene gewinnen neben dem klassischen Cannabis synthetische Drogen immer mehr an Bedeutung. Wir müssen in technisch-chemischer Hinsicht ständig am Ball bleiben", betont Landespolizeikommandant Hans-Peter Doskozil.
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