"Abzocke", "Missgeburt"
Hitzige Diskussion in Deutsch Tschantschendorf über neue Baulandabgabe
Die von der Landesregierung geplante Einführung einer Abgabe auf unbebaute Baugrundstücke sorgt bei vielen für Ärger und Unverständnis. Das wurde auch bei einer Informationsveranstaltung mit Bautenlandesrat Heinrich Dorner und Landesraumplaner Wolfgang Zinggl im vollbesetzten Saal des Gasthauses Walits-Guttmann in Deutsch Tschantschendorf deutlich.
"Zu wenige Grundstücke für Bauwillige"
Von "Abzocke" über "Eingriff ins Eigentum" und "Verkaufszwang" bis "Wertminderung" reichten die Vorwürfe aus dem Publikum. "Mit 40 Prozent hat das Burgenland die größte Baulandreserve aller Bundesländer. Wir haben zu wenige Grundstücke für Bauwillige", versuchte Dorner die Vorwürfe zu entkräften. Die Gemeinden müssten um viel Geld neue Flächen aufschließen, was die Zersiedelung vorantreibe.
"Bauland ist kein Sparbuch"
"Bauland ist kein Sparbuch und keine Geldveranlagung, sondern ist zum Bauen da", betonte Zinggl. In der Gemeinde Kukmirn gebe es aktuell 450 unbebaute Baugrundstücke, in Stegersbach 399 und in Tobaj 280, nannte er Beispiele.
Laut Dorner wären im Burgenland von der Abgabe 50- bis 70-jährige Personen am meisten betroffen. Von den 24.000 Baugrundstücken dürften aber aufgrund zahlreicher Ausnahmen nur rund 3.000 abgabepflichtig sein.
Gesetz als "Missgeburt"
Der Neuberger Altbürgermeister Otto Nagl forderte gesetzliche Ausnahmen für Gemeinden, in denen es genügend Bauland gebe. Das neue Gesetz nannte er eine "Missgeburt". Großer Applaus.
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