Neu asphaltierte Straße wird wieder aufgerissen
Eisenhüttler Ortsdurchfahrt war auf 1,5 Kilometer Länge mit schadhaftem Asphalt versehen
Dass seit Montag in der Ortsdurchfahrt von Eisenhüttl (Bezirk Güssing) wieder die Asphaltierer am Werk sind, ist ein vertrauter Anblick. Denn die Landesstraße 108 durch das Dorf wurde schon im letzten Herbst neu asphaltiert.
Das Werk war allerdings nur von kurzer Dauer: Denn Anfang August musste der frisch verlegte Straßenbelag auf seiner kompletten Länge von 1,5 Kilometer wieder abgefräst werden.
Fehler im Asphalt
Der Grund dafür liegt im verwendeten Asphalt. Schon wenige Wochen nach der Verlegung der unteren Tragschicht traten erste Löcher, Verwerfungen, Erosionen und Setzungen auf. Die obere Verschleißschicht wurde gar nicht erst aufgetragen.
"Unzureichende Qualität des eingebauten Asphalts", stellt die Landesregierung als Auftraggeber des Bauvorhabens unmissverständlich fest. "Auf der Talseite der Straße war die Tragschicht außerdem zu hoch. Bei Regenfällen wäre das Wasser in die Häuser geronnen", ergänzt Bürgermeister Franz Hoanzl.
"Die Ursachenforschung ist noch nicht abgeschlossen", so ein Vertreter der ausführenden Straßenbaufirma gegenüber dem Bezirksblatt. Fest stehe lediglich, dass die Hohlräume im angelieferten Asphalts zu groß gewesen seien. Der Fehler sei entweder beim Material oder beim Einbau zu suchen.
Kostenfrage
Von dieser Frage hängt auch ab, wer die Kosten für die missglückte Straßensanierung tragen muss. Liegt der Fehler bei der Baufirma, muss sie die Kosten übernehmen. War schon das angelieferte Mischgut schadhaft, bleibt die Lieferfirma hängen. Dem Land oder der Gemeinde Kukmirn entstehen jedenfalls keine Zusatzkosten.
Endgültig geklärt wird die Frage nach dem Verursacher erst durch die Bewertung der angeforderten Gutachten. Über die Höhe der Zusatzkosten machte der Baufirmenvertreter keine Angaben.
"Es ist nicht das erste Mal im Burgenland, dass eine Asphaltschicht ausgetauscht werden musste. Aber an so einen gravierenden Fall aus den letzten Jahren im Südburgenland kann ich mich nicht erinnern", so Isabell Strobl aus dem Büro von Straßenbau-Landesrat Helmut Bieler.
Der zweite - und hoffentlich letzte - Anlauf zur Asphaltierung soll diesen Freitag abgeschlossen sein.
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