Unbesetzte Dienste
Notarztmangel in Güssing spitzt sich zu
Der Mangel an Notärzten spitzt sich in Güssing immer mehr zu. Letzte Woche konnte das Rote Kreuz an drei Tagen hintereinander den Notarztnachtdienst nicht besetzen. Auch in Oberwart sollen schon Dienste unbesetzt geblieben sein.
"Versorgung gesichert"
"Bei Personalengpässen kommt es immer wieder zu Herausforderungen bei den Notarztdiensten. Die sanitätsdienstliche Versorgung ist aber zu jeder Zeit gesichert. Die ärztliche Versorgung erfolgt durch die Nachbarstützpunkte bzw. durch Hubschrauber", beruhigt Rot-Kreuz-Pressesprecher Manuel Komosny.
"Im Frühjahr kam diese Situation vereinzelt vor. Jetzt in der Urlaubszeit sind es meistens drei bis vier Tage im Monat", bestätigt Dienstführer Kurt Tukovits.
Steiermark oder Niederösterreich
Der allgemeine Ärztemangel mache sich auch hier bemerkbar. Der Bedarf steige, es gebe aber zu wenige Ärzte. "Wir haben einen Pool von 20 bis 25 ausgebildeten Notärzten, die bei uns auf freiwilliger Basis Dienst machen. Sie sind entweder aus dem Krankenhaus Güssing oder auch von auswärts", erklärt Tukovits. "Den Notarzt-Nachtdienst absolvieren sie neben ihrem jeweiligen Fulltime-Job. Viele kommen aus der Steiermark oder Niederösterreich und fahren oft über 100 Kilometer, um in Güssing Dienst zu machen." Das Stundenhonorar liegt laut Tukovits über 60 Euro.
Arbeitszeit wurde limitiert
Verschärft hat sich die Situation vor allem seit dem Inkrafttreten des neuen Ärztearbeitszeitgesetzes. Davor wurden viele Nacht-Notarztdienste über das Krankenhaus beschickt, aufgrund der neuen Arbeitszeit-Limits hat sich aber geändert.
Notfallsanitäter oder Notarzthubschrauber
Bleibt ein Dienst in Güssing unbesetzt, wird der Notarzt aus Oberwart, Fürstenfeld oder Feldbach alarmiert. Oder es rücken die Notfallsanitäter aus Güssing aus. "Im Sommer ist es aufgrund der längeren Tage Gott sei Dank auch so, dass der Notarzthubschrauber mehr Stunden am Tag fliegen kann", fügt Tukovits hinzu.
Kritische Situationen wie in der Steiermark, wo es im Bezirk Liezen aufgrund des fehlenden Notarztes zu zwei Todesfällen gekommen sein soll, habe es im Güssinger Notarzt-Einsatzgebiet bisher noch nicht gegeben, sagt der Dienstführer. Bisher hätten die Notfallsanitäter die Lücken abdecken können.
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