Spital Güssing: "Akut-Operationen bleiben gesichert"

Die verkürzte Ärzte-Arbeitszeit wirkt sich laut Direktor Kurt Resetarits (links) nur auf nicht dringliche Operationen aus.
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Für Mediziner in den Krankenhäusern bedeutet das neue Arbeitszeitgesetz eine gehörige Arbeitsentlastung. Mit Jahresanfang wurde ihre wöchentliche Arbeitszeit von maximal 72 bzw. 60 Stunden auf höchstens 48 Stunden reduziert, die für einen Durchrechnungszeitraum von 26 Wochen gelten.

Für die Spitalserhalter bedeutet das neue Gesetz hingegen Kopfzerbrechen. Denn schließlich gilt es, die bisherigen Arbeitsabläufe in den Spitälern so zu ändern, dass mit geringeren Personaleinsatzzeiten die medizinische Behandlung möglichst ohne Einschränkung gewährleistet bleibt.

Mehr Ruhezeiten für Ärzte

"Die wesentlichste Neuerung ist, dass ein Spitalsarzt nach einem 24-Stunden-Dienst nun eine Ruhezeit von mindestens 23 Stunden hat", erläutert Kurt Resetarits, ärztlicher Direktor für die Spitäler Güssing, Oberwart und Oberpullendorf. "Davor war es üblich, dass Nachtdienstärzte bis in die Mittagszeit weitergearbeitet haben. Schließlich werden einem Krankenhaus die meisten Arbeiten zwischen 7.00 und 15.00 Uhr durchgeführt."

Akutversorgung bleibt unverändert

Die Patienten sollen die neuen Arbeitszeitregeln so wenig wie möglich spüren. "Für Akutbehandlungen, Notfälle und Notarzteinsätze bleibt so vorgesorgt wie bisher", betont Resetarits.

Längere Wartezeiten

Verzögerungen werde es aber für bestimmte planbare Operationen geben, die nicht als akut eingestuft werden. "Wenn es beispielsweise derzeit für eine Hüft- oder Knieoperation eine Wartezeit von sechs Monaten gibt, dann kann sich diese Zeit auf sieben oder acht Monate verlängern", sagt Resetarits.

Keine Änderungen gebe es bei Notoperationen, Krebsoperationen ("die haben immer erste Dringlichkeit") oder Augenoperationen. Letztere nehmen nämlich externe Fachärzte vor, für die das neue Arbeitsruhegesetz nicht gilt.

Mehr Ärzte notwendig?

Derzeit arbeiten in Güssing rund 40 Ärzte. Ob und wieviele zusätzlich notwendig werden, lasse sich noch nicht sagen, so Resetarits. "Wir verhandeln derzeit über neue, flexiblere Arbeitszeiten. Wenn wir hier zu einem guten Ergebnis kommen, brauchen wir weniger Ärzte als mit dem derzeitigen starren Arbeitszeitmodell."

Die Absicht der neuen Gesetzeslage bleibt für Resetarits trotz allem begrüßenswert. "Es senkt die Belastung der Ärzte, es erhöht ihre Lebensqualität und die Qualität der Patientenbehandlung. Ausgeschlafene Ärzte arbeiten besser."

Das Krankenhaus Güssing

Fachabteilungen: Orthopädie, Anästhesie, Allgemeinchirurgie, Interne, Augen-Tagesklinik, Gynäkologie (Wochenklinik)
Bettenzahl: 140
Zahl der Arbeitsplätze: 280
Zahl der Ärzte: 40
Jahresbilanz 2014:
stationäre Aufnahmen: 8.759
ambulante Aufnahmen: rund 20.000
Operationen: 2.876

Die verkürzte Ärzte-Arbeitszeit wirkt sich laut Direktor Kurt Resetarits (links) nur auf nicht dringliche Operationen aus.
Das Kraknhaus Güssing versorgte im Jahr 2014 über 28.000 Patienten.

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