Südburgenländische Familienberatungsstellen müssen Beratungsstunden kürzen

Geschäftsführerin Renate Holpfer und ihre Mitarbeiterinnen Sabine Schneemann und Ute Onzek (von rechts) müssen die Beratungsstunden für Familien reduzieren.
  • Geschäftsführerin Renate Holpfer und ihre Mitarbeiterinnen Sabine Schneemann und Ute Onzek (von rechts) müssen die Beratungsstunden für Familien reduzieren.
  • hochgeladen von Martin Wurglits

Als Geschäftsführerin Renate Holpfer im April die monatlichen Kontoauszüge des Vereins "Frauen für Frauen" prüfte, glaubte sie zunächst an einen Irrtum. Denn das Familienministerium hatte für die Subventionierung der Frauenberatungsstellen Güssing, Oberwart und Jennersdorf deutlich weniger überwiesen als zuvor.

Ohne Vorwarnung

Es war aber kein Irrtum. Vom Ministerium wurde das Budget für die Förderung der Familienberatungsstellen in ganz Österreich um rund fünf Prozent reduziert. "Ohne inhaltliche Begründung", fügt Holpfer hinzu.

Minus 15,8 Prozent

Bezugsjahr für die Subventionskürzung ist 2016. Da die neue Beratungsstelle Jennersdorf in diesem Jahr noch nicht geöffnet war, wirkt sich die Streichung für das Südburgenland noch stärker aus. Holpfer hat eine Kürzung von 15,8 % berechnet.

Die Auswirkungen treffen Familien, die in einer der drei Servicestellen Rat suchen. "Wir gehen davon aus, dass wir im Südburgenland heuer um 360 Beratungsstunden weniger durchführen können als im Jahr 2017. Da waren es 2.470 Stunden", erklärt Holpfer.

2019 wird Effekt noch größer

Die Subventionskürzung für die drei südburgenländischen Stellen im heurigen Jahr dürfte sich auf zwischen 15.000 bis 18.000 Euro summieren. Wenn im Jahr 2019 die jährlichen Gehaltserhöhungen der Mitarbeiterinnen schlagend werden, wirkt sich die Kürzung noch stärker aus, da die Förderung nicht an den Index angepasst wird, fürchtet Holpfer.

Rat und Hilfe

Es sind vor allem Existenzsorgen und Überforderung, die Familienangehörige den Weg in die Beratungsstelle finden lassen. "Beziehungsprobleme, Schicksalsschläge, Trennung bzw. Scheidung, wirtschaftliche Schwierigkeiten, Erziehungsprobleme", zählt Holpfer auf. In der Serviceeinrichtung stehen Sozialarbeiterinnen, Psychologinnen, Juristinnen, und Pädagoginnen für kostenlose Gespräche zur Verfügung.

Ministerium: "Budgetkonsolidierung"

Das Familienministerium begründet die Einsparungen mit der allgemeinen Budgetkonsolidierung. "Ministerin Juliane Bogner-Strauß setzt sich aber dafür ein, dass nach Möglichkeit andere frei werdende Mittel den Familienberatungsstellen zur Verfügung gestellt werden. Damit sollte ein Teil der Kürzungen abgefangen werden können", stellte Ministeriumssprecherin Ursula Schimpl dem Bezirksblatt gegenüber auf Anfrage fest.

Dass Familien - wie vom Ministerium betont - durch die Einführung des neuen Familienbonus auf der anderen Seite entlastet werden, lässt Holpfer nur teilweise gelten. "Eine Beratungsstunde kostet auf dem freien Markt zwischen 55 und 70 Euro. Viele Familien in schwierigen Situationen sind nicht bereit, solche Beträge auszugeben."

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