Warnung vor neuen Keilern
LR Verena Dunst: „Mehrwertnummer bei Anbieter sperren lassen!“
SÜDBURGENLAND. In den letzten Tagen häufen sich im Burgenland – konkret im Bezirk Güssing - wieder massiv Beschwerden über unerwünschte Telefonanrufe. Viele GüssingerInnen wurden in den letzten Tagen kontaktiert. Die Betrüger gehen dabei folgendermaßen vor: Ein Teilnehmer mit einer „0664-er“ Nummer ruft an, lässt einmal kurz läuten, sodass es nicht möglich ist, das Gespräch entgegenzunehmen. Versucht man die Nummer zurückzurufen, befindet sich der/ die Ahnungslose sofort in einer Mehrwertnummer-Sexhotline. Tage später erhalten die GüssingerInnen dann überteuerte Rechnungen 79 Euro der Firma „Tel 64“. „Davor können Sie sich nur schützen, indem Sie bei Ihrem Handyanbieter alle Mehrwertnummern sperren lassen - damit ist diese Variante der Telefonabzocke nicht mehr möglich.“, so Konsumentenschutzlandesrätin Dunst.
Rückforderung ist schwierig
Eine Hausfrau und Mutter, Frau S., aus Güssing hat ebenso ahnungslos einen Rückruf getätigt und Tage darauf eine Rechnung erhalten, wobei sie den Rechnungsbetrag von 79 Euro sogleich eingeschüchtert einbezahlt hat. „Die Rückforderung wird erfahrungsgemäß schwierig, da die Firmen meist ihren Sitz im Ausland haben und in Österreich nur Postkastenadressen haben. Deshalb rate ich in solchen Fällen vor der übereilten Begleichung der Rechnung Kontakt mit der Abteilung für Konsumentenschutz im Amt der Bgld. Landesregierung aufzunehmen. Hier erhalten Sie Informationen, welche Vorgangsweise im konkreten Fall ratsam ist.“, so Dunst.
Weitere Varianten des Cold Calling
Meist haben unseriöse Anrufe den Hintergrund, Daten herauszulocken. Sollten Sie die Kontonummer bereits bekannt gegeben haben, nehmen Sie Kontakt mit Ihrer Bank auf, denn binnen einer Frist von 56 Tagen hat die Konsumentin / der Konsument die Möglichkeit einer Rückforderung/Rückbuchung des ungerechtfertigt eingezogenen Betrages! Kontrollieren Sie somit regelmäßig Ihr Konto und Ihre Abbuchungen! Weiters ist es ratsam, sich die Nummer des Anrufers zu notieren und diesen unerbetenen Werbeanruf beim Fernmeldebüro für Wien, Niederösterreich und Burgenland (1200 Wien, Höchstädtplatz 3), anzuzeigen – da unerbetene Werbeanrufe laut österreichischer Gesetzeslage rechtswidrig sind. Die Produktpalette der unseriösen Anbieter per Telefon reicht vom medizinischen Supermittel, über Werbeverträge bis hin zu besonders hoch steigenden Aktien. Oft locken Lotteriegewinnspiele mit tollen Gewinnchancen, in letzter Zeit wurde sogar mit „günstigen Zusatzpensionsvorsorgen“ geködert.
Wer dann nicht gleich das Telefonat beendet, ist in vielen Fällen den Callcentermitarbeitern ausgeliefert. Diese sind meist bestens geschult und beherrschen alle rhetorischen und psychologischen Tricks. Das Ziel ist ein schneller telefonischer Vertragsabschluss, wobei die postalische Auftragsbestätigung oder der Abbuchungsauftrag sowie die erste Mahnung nicht lange auf sich warten lassen.
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