Wilhelm Pammer
Rekord-Bürgermeister von Gerersdorf-Sulz nach 32 Jahren abgetreten
Mit „Dankbarkeit und ein bisschen Wehmut" ist Wilhelm Pammer am Sonntag aus seinem Amt geschieden. 32 Jahre lang war er Bürgermeister von Gerersdorf-Sulz und damit der längstdienende Bürgermeister im Burgenland.
Von 1989 weg
Als er 1989 sein Amt antrat, hatte er zwei Hauptziele. "Die Zusammenführung der drei Orte Gerersdorf, Sulz und Rehgraben zu einer Einheit und die Vermeidung von parteipolitischen Grabenkämpfen. Ich denke, das ist gelungen", blickt der pensionierte Lehrer aus Gerersdorf zurück.
Als Anfang der 1990er Jahre erste Gemeindetrennungsgedanken hochkamen, führte Pammer eigene Teilbudgets für die drei Ortschaften ein, was sich sehr bewährt habe. Auch auf die Etablierung des Freilichtmuseums als Tourismus- und Kulturstätte mit rund 10.000 Besuchern pro Jahr ist er als langjähriger Museumsvereinsobmann stolz.
"Wirtschaftliches Bermuda-Dreieck"
Was ihm wehtut, ist die wirtschaftliche Entwicklung. "Fünf Gasthäuser, vier Kaufhäuser, Bank und Post haben in diesen Jahren geschlossen. Mit dem Konkurs von Güssinger Mineralwasser ist der größte Kommunalsteuerzahler der Gemeinde weggefallen", bedauert Pammer. Das Zickental habe sich zum "wirtschaftlichen Bermuda-Dreieck" entwickelt.
Als Forderung richtet Pammer eine Neuordnung der Kommunalsteuer an die überregionale politische Nachwelt. "Dass die Steuereinnahmen nur an die Standortgemeinde eines Betriebs ausgeschüttet werden, fällt kleinen Gemeinden irgendwann auf den Kopf."
Nachfolger Berzkovics
Seine Nachfolge wird ÖVP-Kollege Günter Berzkovics antreten, der nach der Wahl-Gemeinderatssitzung am kommenden Donnerstag als neuer Bürgermeister angelobt werden soll. Pammer selbst freut sich auf mehr Familienleben. "Ich habe es sehr gerne gemacht. Aber irgendwann muss man übergeben."
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