Sicherung der Nahversorgung
Die derzeitige Situation der Versorgung vor Ort zeigt massiven Handlungsbedarf auf.
GÜSSING/JENNERSDORF (ap). Die Entwicklung der letzten Jahre lässt einen starken Rückgang der Nahversorgung befürchten. LRin Verena Dunst hat sich der Sicherung der Nahversorgung angenommen und fördert diese nun über die Dorferneuerung.
Grundlagenforschung
Um dem Problem bestmöglichst gegenüber stehen zu können, ist zur Zeit eine Studie zu dem Thema "Nahversorgung" in Arbeit. Diese wird von der Universität für Bodenkultur in Wien erstellt und untersucht dabei die Gegebenheiten der Nahversorger im Burgenland. LRin Dunst: „Einen beachtlichen Teil der Studie nehmen auch Vorbildsysteme aus anderen Bundesländern und dem Ausland ein, die dem Burgenland zur Etablierung eines verbesserten Nahversorgungssystems dienen können.“ Bis zum Ende des Jahres soll der Endbericht vorliegen. Bereits jetzt zeigen aber die Zwischenergebnisse große Lücken in der Versorgung vor Ort auf, vor allem im Südburgenland. Im Bezirk Güssing mit 28 Gemeinden und 58 Ortsteilen fehlt es in 20 Ortsteilen an einem Nahversorger. Im Bezirk Jennersdorf sind bei 12 Gemeinden 19 der 34 Ortsteile ohne Greißlerladen. Die Zahlen sprechen für sich und es besteht dringender Handlungsbedarf.
Andere Zeiten
Die Lage der Nahversorger hat sich vor allem durch die Ansiedlunggroßer Handelsketten verschlimmert, die sich häufig am Rande größerer Gemeinden konzentrieren und somit einen Schwerpunkt außerhalb des Ortes setzen. Weitere Probleme der Nahversorger sind die geringe Konkurrenzfähigkeit zu
den Handelsriesen und der häufige Vorwurf der „teureren Preise“. Der unbezahlbare Vorteil, den Nahversorger aber aufweisen können, ist der soziale Aspekt: Die Versorger vor Ort sind noch immer auch ein wichtiger Teil des gesellschaftlichen Austausches und der Kommunikation im örtlichen Leben. Außerdem sind die Nahversorger meist ohne viel Aufwand zu erreichen.
Förderungen nutzen
Gemeinden, die Teil des Projekts Dorferneuerung sind, haben im Hinblick auf die Nahversorgung die Möglichkeit einer Förderung von bis zu 30 Prozent für bauliche Maßnahmen. Die umfassende Dorferneuerung im Burgenland sieht die Sicherung und Erhaltung der künftigen Nahversorgung als zentrale Aufgabe, aber bereits jetzt gibt es erste Projekte dazu.
LRin Dunst: „Ein wichtiger Aspekt ist dabei aber auch die Nachhaltigkeit, damit Nahversorger nicht wieder nach kurzer Zeit ihre Pforten schließen müssen!“
Die Ansätze zur Sicherung der Nahversorgung sind vielfältig: Neben direkten und indirekten Förderungen, sind auch Nahversorgungskonzepte und -pläne sowie Kampagnen und eine Verbesserung der Mobilitätsvoraussetzungen in Form von Sammeltaxis oder Dorfbussen denkbar.
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