Interview mit Volleyballerin
Linda Peischl aus Sulz: "Wir spielen für die, die nicht spielen dürfen"
Volleyballerin Linda Peischl über den Kampf um den Meistertitel in der 1. Damen-Bundesliga und der Trainerarbeit in der HAK-Stegersbach.
BEZIRKSBLÄTTER: Du stehst aktuell mit deinem Team, dem UVC Graz, im Bundesliga-Semifinale. Lautet das große Ziel Meistertitel?
LINDA PEISCHL: Ja, das große Saisonziel ist der Meisterschaftstitel. Leider haben wir vor kurzem das Cup-Finale verloren. Die Niederlage hat schon sehr geschmerzt. Wir brauchten einige Zeit, um das richtig zu verdauen. Mithilfe unserer Trainer und Mentaltrainer sind wir nun bereit, um die nächsten wöchentlichen Challenges in Angriff zu nehmen. Im Semifinale heißt es Best-of-3 gegen die Innsbruckerinnen. Das erste Spiel wird diesen Mittwoch, den 17. März um 17.30 Uhr live auf ORF Sport plus gesendet. Wenn alles gut geht, könnten wir im Finale auf den Titelmitfavoriten aus Linz treffen.
Wie schwierig war das letzte Jahr aus sportlicher Sicht für dich?
Die Verunsicherung war vor allem zu Beginn der Saison sehr groß. Einige Spielerinnen haben sogar überlegt, ob sie überhaupt spielen sollten. Als uns versichert wurde, dass wir spielen dürfen, war es schon eine große Erleichterung. Leider müssen auch wir ohne unser Publikum auskommen. Natürlich gibt es Live-Streams, aber gerade bei Heimspielen fehlen die eigenen Fans schon sehr. Fast schon Routine ist die wöchentliche Testung auf Covid-19. Wir wissen, dass wir ein besonderes Privileg genießen. Daher pushen wir uns oft vor den Spielen mit den Worten: Wir spielen für die, die nicht spielen dürfen.
Wie läuft die Trainerarbeit in der HAK Stegersbach?
Mit den Campus Volleys wurde im letzten Jahr ein neuer Verein gegründet, womit junge Mädchen wieder die Möglichkeit zum Volleyballspielen erhalten sollen. Das Interesse ist sehr groß. Der Verein spielt in der steirischen Gebietsliga. Bald soll es auch Nachwuchstrainings für externe Spielerinnen geben.
Was gefällt dir am Trainerjob?
Ich habe die Trainerausbildung bis zur 2. Bundesliga absolviert und unterrichte im Volleyballzweig der HAK Stegersbach. In die Trainerrolle zu schlüpfen, ist es schon etwas anderes. Das musste ich erst lernen. Aber ich freue mich, dass ich als junge Profispielerin meine Tipps weitergeben kann. Mir ist es vor allem wichtig, dass sich aus dem Nachwuchs einiges aufbaut.
Wie wichtig ist, dass der Nachwuchs wieder trainieren darf?
Das ist sehr wichtig. Man merkt, dass die jungen Spieler zu Hause nicht viel getan haben. Es braucht ein organisiertes System, wo Mannschaftstrainings wieder erlaubt sind. Außerdem macht der gemeinsame Sport viel mehr Spaß als einfach nur allein zu Hause.
Wie würdest du dich mit drei Worten selbst beschreiben?
Positiv, großer Kampfgeist und Siegeswille.
Zur Person
Wohnort: Sulz, Graz
Alter: 24 Jahre
Karriere: Unterrichtet Volleyball in der HAK Stegersbach
- Bis 2014 Union Güssing
- 2014 bis 2017 TSV Hartberg
- Seit 2017 UVC Graz (Profisportlerin 1. Bundesliga)
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