Serie "Mein Handwerk"

Bauernbrot vom Stremer Jungbauern

Thobias Marx war erst 21 Jahre alt, als er seine Leidenschaft zur beruflichen Selbstständigkeit machte. Er übernahm zum einen in Strem die Landwirtschaft seines Großvaters und richtete sich zum anderen im hinteren Teil des Bauernhofes eine Backstube ein.

"Es ist eine schöne Arbeit, und ich kann mir meine Zeit selber einteilen", begründet er seine Entscheidung. Und so ist das eine Standbein der Agrarbetrieb mit Ackerbau, Grünland und Wald, das andere Standbein bilden "typisch bäuerliche Backwaren".

Bäuerliche, nicht gewerbliche Bäckerei

Diese Definition ist wichtig zur Abgrenzung von gewerblichen Bäckereien. "Bäuerliche Böcker dürfen beispielsweise keine Semmeln, Blätterteigwaren, Kornspitze oder Feingebäck anbieten", erläutert Marx. Sehr wohl aber darf er Salzstangerl, Grammelpogatscherl und Gugelhupf erzeugen.

Eigener Weizen

Und natürlich das Brot. Vier Sorten hat Marx im Angebot: klassisches Bauernbrot, Roggenbrot, Vollkornbrot und Dinkelbrot. Der Weizen, der für seine Produkte vermahlen wird, stammt vom eigenen Bauernhof.

Viermal pro Woche beginnt der Arbeitstag schon um 2.00 Uhr früh. Damit alles um 6.00 Uhr früh frisch und fertig ist, ist Nachtarbeit notwendig. Und zwar überwiegend händische. "Ich habe nur eine Knetmaschine und den Backofen", erläutert Marx, der als Jugendlicher übrigens eine Bäckerlehre gemacht hat.

"Nur natürliche Inhaltsstoffe"

"Meine Kunden möchten wissen, wo ihr Brot herkommt und was drinnen ist. In mein Brot kommen daher nur natürliche Inhaltsstoffe", betont der Jungbauer. Enzyme und andere Zusätze, die in der industriellen Backwarenerzeugung eingesetzt werden, sind bei ihm tabu.

Seine Brote und Backwaren vermarktet Marx über (Bauern-)Läden in Strem, Güssing, Neuberg und Kohfidisch sowie ab Hof. Und wenn Vereine in der Region ein Bauernbrot-Schnapsen abhalten, ist die Wahrscheinlichkeit recht hoch, ein Marx-Brot als Gewinn nach Hause zu nehmen.