Neues Verkehrskonzept im Südburgenland
Wirtschaftskammer will öffentlichen Verkehr mit Sammeltaxis und Rufbussen verbessern.
OBERWART (ms). Die Sparte Transport und Verkehr legte vergangene Woche ein neues Verkehrskonzept für das Südburgenland vor.
Unter dem Motto „Die Wirtschaft kann‘s besser“ haben sich die einzelnen Sparten der öffentlichen Verkehrsunternehmen zusammengetan, um ein nachhaltiges Konzept auf die Beine zu stellen, das kostengünstiger ist, als das „Dorfbus-Modell“, das von LH Hans Niessl als Vorbild herangezogen wird.
Keine staatlichen Strukturen
„Das Verkehrsnetz muss erhalten bleiben, wie es ist und durch bestimmte Ergänzungen verbessert werden, die den Bedürfnissen der Bevölkerung angepasst sind. Wir wollen neue Strukturen, aber keine staatlichen Strukturen. Denn es gibt genug Beispiele, die zeigen, dass es nicht funktioniert, wenn der Staat Unternehmer spielt“, sagt Spartengeschäftsführer Bernhard Dillhof.
„Wir haben über 600 Beschäftigte und über 700 Fahrzeuge, sowie das notwendige Know-how, um sofort loszustarten. Bei uns gebe es keine Wartezeit“, betont Fachgruppenobmann für Busse, Martin Horvath.
„Der Landeshauptmann will unser Konzept begutachten und ich hoffe, wir können es noch heuer umsetzen“, meint Patrick Poten, Fachgruppenobmann für Taxi, der ein ähnliches Konzept vor über 10 Jahren schon erarbeitet hat.
Rufbusse und Sammeltaxis
Neben dem bestehenden Verkehrsnetz soll es laut Plan von LH Hans Niessl neun weitere Mobilitätsregionen geben.
„Der Kraftfahrlinienverkehr soll als Taktverkehr Bezirksvororte anfahren und so als Anbindung nach Eisenstadt, Wien und Graz dienen. Die Details müssten noch verhandelt werden. Um diese Linien zu erreichen, sollen Rufbusse bzw. Anrufsammeltaxis eingesetzt werden. Dieses System ist um einiges kostengünstiger und wird durch den öffentlichen Verkehr umgesetzt. Das Modell Dorftaxi hingegen ist von den Gemeinden organisiert, die Gemeindearbeiter einsetzen und nur für Vereinsmitglieder zugänglich“, fasst Spartobmann Klaus Sagmeister zusammen.
Um 500.000 Euro günstiger
„Konkrete Zahlen gibt es nur für das bestehende Mobilitätsprojekt in den Gemeinden Inzenhof, Klein- und Großmürbisch, Tschanigraben und Neustift bei Güssing. Dort haben wir eine Kostenersparnis von 92.000 Euro errechnet. Für die neun Mobilitätsregionen haben wir eine Kostenersparnis von über 500.000 Euro hochgerechnet“, sagt Sagmeister.
„Die Gemeinden müssten keine Kosten tragen und mit den Förderungen, die dem öffentlichen Verkehr zustehen, können wir auch für die Menschen günstig agieren. Bei der ganzen Diskussion um das Sparen ist dieser Weg sicher für alle der bessere“, betont Dillhof.
Nur mit Professionisten
„Dass Gemeinden ihre Arbeiter als Busschauffeure einsetzen, ist für mich eine Schnapsidee. Es kann nur mit Professionisten funktionieren. Es ist einfach notwendig, dass der Süden mehr Mittel für den öffentlichen Verkehr bekommt. Die Idee mit den Rufbussen und Taxis als zusätzliches Angebot in Randgebieten sehe ich positiv“, meint dazu Bildeins Bürgermeister Walter Temmel.
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