Familie Fabian: Regional essen wirkt "ansteckend"
Ein halbes Jahr berichtete das Bezirksblatt jede Woche über die "burgenländische" Ernährungsweise von Familie Fabian.
Das Faschierte stammt von der Fleischhauerei Potzmann in St. Michael, die Erdäpfel fürs Püree kommen aus dem eigenen Garten, die gerösteten Butternusskürbisse ebenso, auch die Karotten und der grüne Salat. Daneben stehen Güssinger Mineralwasser und selbstgemachter Pfefferminz-Zitronen-Drink. Auch zum Abschluss der Bezirksblätter-Aktion "Wir essen burgenländisch" kommt bei Familie Fabian aus St. Michael Heimisches auf den Mittagstisch.
"Wir haben beim Einkauf immer schon Wert auf burgenländische Lebensmittel gelegt. Eine Umstellung war es für uns daher kaum", fasst Mutter Renate Fabian zusammen. Ein halbes Jahr lang haben sie und Tochter Claudia online auf meinbezirk.at sowie in der wöchentlichen Bezirksblatt-Ausgabe über ihre Ernährungsgewohnheiten berichtet.
Aus eigenem Garten
Ein Schwerpunkt liegt bei Lebensmitteln aus dem Permakultur-Garten, den die Familie mit Nachbarn bewirtschaftet. Aber auch beim Einkauf gab es Neues zu entdecken. "Wir haben den Bauernladen Güssing mit seinen vielen frischen Waren sehr schätzen gelernt", erzählt Renate. Auch die neu eröffnete "Biorei" in Stegersbach empfindet sie als Bereicherung.
Dass nicht alles, was im Hause Fabian verzehrt wird, aus heimischen Gefilden kommt, ist klar. Auf Kaffee, Bananen, Südfrüchte oder Erdnüsse will die Familie auch in Zukunft nicht verzichten. "Das essen wir einfach gerne", sagt Tochter Claudia.
Nachahmungseffekt
Ihr sechsmonatiges Leben im medialen Blickpunkt hat die Familie als Chance gesehen, auf das Thema Ernährung aufmerksam zu machen. "Unsere Bekannten waren jede Woche neugierig, welches Thema als nächstes in der Zeitung kommt. Auch fremde Leute , die wir vorher gar nicht kannten, haben uns immer wieder angesprochen", freut sich Renate. "Selbst im Wirtshaus haben die Leute viel über das Thema geredet. So entsteht neuer Erfahrungsaustausch", berichtet Ehemann Peter.
Was er sich wünscht, ist ein Lernprozess bei den Konsumenten. "Biologisch erzeugtes Obst und Gemüse braucht nicht unbedingt schön auszuschauen. Optisch schön bedeutet nicht automatisch hochwertig."
Ihre Einstellung geben Großeltern und Eltern auch an die nächste Generation weiter. Enkeltochter Lea (5) arbeitet seit klein auf im Garten mit. "Unlängst hat sie sogar selbst den Hendlstall ausgemistet", schmunzelt Mama Claudia.
"Wenn man regionale Ernährung ernst nimmt, erzeugt das eine Beispielwirkung für andere", ist Peter Fabian überzeugt. "Sich mit dem Thema zu befassen und danach zu leben, ist ansteckend."
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