Güssing: Wer wird die Nr. 1 in der Stadt?
SPÖ und ÖVP duellieren sich bei der Wahl am 1. Oktober um die Spitzenposition. Die FPÖ könnte zum Zünglein an der Waage werden.
Der Stachel, der sich 2012 ins Fleisch der ÖVP gebohrt hat, sitzt noch immer tief. Zum ersten Mal in der Geschichte der Stadt Güssing verlor sie die Vorherrschaft im Gemeinderat und den Bürgermeister-Posten an die SPÖ.
ÖVP-Mission: Rückeroberung
Diese Scharte am 1. Oktober wieder auszuwetzen, ist die Mission des neuen ÖVP-Spitzenkandidaten Alois Mondschein. "Ich trete an mit dem Ziel, die Bürgermeister-Funktion und die Gemeinderatsmehrheit für die ÖVP zurückzugewinnen", stellt der Politik-Neueinsteiger klar.
Was ihn so zuversichtlich macht? "Güssing hat fünf Jahre des Stillstands hinter sich, sowohl was die Wirtschaft, die Arbeitsplätze oder den Tourismus betrifft. Mir ist keine großartige Aktion in Erinnerung, die Güssing weitergebracht hätte", attestiert Mondschein. Der beruflich vielfach vernetzte Post-Manager will dazu beitragen, dass sich wieder Betriebe in der Stadtgemeinde ansiedeln.
SPÖ will Spitze halten
Dass die SPÖ die letzten fünf Jahre in einem völlig anderen Licht sieht, liegt auf der Hand. Zu allererst galt es, Altlasten aus der ÖVP-Ära zu beseitigen, erinnert Bürgermeister Vinzenz Knor. "Wir haben sowohl die jahrelang schwelende Causa Aktiv-Park erledigt als auch die finanziellen Probleme der Fernwärme Güssing bereinigt", blickt der SPÖ-Spitzenmann zurück. Die Schulden der Gemeinde seien sukzessive verringert worden, alle Kredite würden bedient.
Auf der Haben-Seite der letzten Jahre verbucht Knor auch die zahlreichen Straßensanierungen, das neue Ruftaxi-System sowie die Erneuerungen von Mehrzweckhäusern, Friedhöfen und Buswartestationen.
Knors Ziel ist, das Bürgermeister-Amt und die Gemeinderatsmehrheit für die SPÖ zu halten. Im Wahlkampf will er die Güssinger dafür mit Sachthemen gewinnen: "Zu unseren Zielen gehören der Neubau der Volksschule, der behindertengerechte Umbau des Rathauses, die Attraktivierung der Burg für Besucher sowie weitere Wohnungen und Hausplätze", zählt der Stadtchef auf.
FPÖ ist optimistisch
Zünglein an der Waage im Duell zwischen Rot und Schwarz könnte Blau werden. Die FPÖ unter Michael Gmeindl hofft auf den Einzug in den Gemeinderat "mit einem, vielleicht sogar mit zwei Mandaten", so der neue Spitzenkandidat. "Ein Traum wäre es, in die Bürgermeister-Stichwahl zu kommen."
Die FPÖ will mit den Themen Arbeitplätze, Betriebsansiedlungen und Ökoenergie punkten. "Wichtig ist auch, das Krankenhaus zu erhalten. Da schwirren viele Gerüchte herum", betont Gmeindl. Weiters auf seiner Agenda: Maßnahmen für Güssinger in sozialen Notsituationen sowie mehr Bürgermitsprache vor wichtigen Entscheidungen.
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