NACHGEDACHT – Hohe Erwartungen an Mütter

Manfred Scheuer, Bischof von Innsbruck | Foto: Diözese Innsbruck
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Für Mütter gilt oft nicht, was für die meisten Menschen selbstverständlich ist: Ruhepausen zum Auftanken zu haben oder einfach nur eine hartnäckige Krankheit richtig auszukurieren. Denn an „gute Mütter“ würden hohe Erwartungen gestellt, aber sie bekommen nur wenig Anerkennung. Sie sind immer für andere im Einsatz. Zeitdruck und ständige Verfügbarkeit für die Familie gehören zu den stärksten Belastungssituationen für Mütter. Aber auch Erziehungsprobleme, finanzielle Sorgen und Partnerschaftskrisen machen ihnen zu schaffen.
Es braucht Hilfen für Schwangere und Frauen mit ihren Kindern z.B. nach einer Scheidung oder in einer Verlust- bzw. Krisensituation. Es braucht die Erfahrung von Geborgenheit, Hilfe bei der Klärung rechtlicher Fragen, bei der Schuldenbewältigung und bei Behördengängen, die Unterstützung bei der Suche nach einem Arbeitsplatz und einer Wohnung. Es braucht Gespräche in denen Ängste, Sorgen, Wut und andere Gefühle ungefiltert zur Sprache kommen können. Es braucht Mutter-Kind-Heime oder betreute Wohnobjekte, finanzielle Hilfe und neue Perspektiven und Hilfe für Schritte in ein selbständiges Leben.
Etwa 15.000 Familien in Tirol sind Ein-Eltern-Familien. Allein-Erziehende sind mit einer Vielzahl von Belastungssituationen konfrontiert, deren konstruktive Bewältigung auf Dauer von verschiedenen Faktoren beeinflusst wird.
„Eine ‚Mindest-Utopie’ müsse man verwirklichen - das ist ein Ausdruck, der verdiente, in unser Vokabular aufgenommen zu werden, nicht als Besitz, sondern als Stachel. Die Definition dieser Mindest-Utopie: ‚Nicht im Stich zu lassen. Sich nicht und andere nicht. Und nicht im Stich gelassen zu werden.’“ (Hilde Domin, Aber die Hoffnung)
Dank dem Verein „Grow Together“, der Mütter, die sich trotz schwieriger Lebensumstände für ihr Kind entscheiden, begleitet. Das künstlerisch-therapeutische Foto-Projekt „Marias Schwestern“ von Irene Kernthaler-Moser im Haus der Begegnung in Innsbruck gibt dabei Müttern ein neues Selbstwertgefühl und hilft so zu einem besseren Leben.

Den gesamten Beitrag von Bischof Scheuer beim Ethikforum in Innsbruck finden Sie unter www.dibk.at

Manfred Scheuer, Bischof von Innsbruck | Foto: Diözese Innsbruck
Manfred Scheuer, Bischof von Innsbruck | Foto: Diözese Innsbruck
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