Alte Musik-Oper: Blut, Schweiß und Tränen
Letzte Premiere bein Festwochen der Alten Musik
Ein Weltklasse-Ensemble, tolle Sänger und eine schwache Inszenierung: das war Romolo ed Ersilia.
So richtig will es einfach nicht klappen mit den Inszenierungen der Barockopern bei den Festwochen der Alten Musik. Musikalisch bot die Oper „Romolo ed Ersilia“ von Johann Adolph Hasse aber wieder echte Klasse in Innsbruck.
246 Jahre nach der Uraufführung am damaligen Innsbrucker Hoftheater kehrte das Werk ans Tiroler Landestheater zurück. Hasses Oper ist kein reines Barockwerk mehr, Elemente der Klassik und Mozart‘sche Einflüsse sind deutlich hörbar.
Weltklasse-Ensemble
Attilio Cremonesi, der die Oper für die Festwochen nach der handschriftlichen Partitur der Uraufführung adaptierte, bot ein ungemein spannendes, dichtes Dirigat. Herzhafte Akzente in der Dynamik und wunderbare Tempi, eine grandios sängerfreundliche Lautstärke und technische Brillanz der MusikerInnen des französischen Ensembles „Café Zimmermann“ prägten die Aufführung.
Sängerische Spitzenleistung
Eine saubere Ensembleleistung bot die Besetzung. Allen voran Johannes Chum als „Curzio“. Sein Tenor strahlte schlank und er meisterte die Koloraturen bravourös. Robin Johannsen als „Valeria“ überzeugte ebenso mit einer makellosen Darbietung. Der dunkle Kontraalt von Marina de Liso war für den „Romolo“ perfekt, die berührend kontemplativ gehaltene Rolle des Königs von Rom war ideal besetzt. Manchmal an die Grenze brachte die Rolle der „Ersilia“ Elenora Buratto. Sauber die Koloraturen, aber ihre Intonation geriet manchmal zu tief. Großes Lob an das Innsbrucker Ensemble NovoCanto, das die drei Chöre exzellent darbot.
Die Inszenierung von Aniara Amos brachte auch Buh-Rufe, zu unschlüssig geriet diese Arbeit, die mit üppig blutgetränkten Protagonisten im Finale endete.
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