Aus Schlammloch wurde wieder ein See

- Foto: Alpenpark Karwendel
- hochgeladen von Stefan Fügenschuh
Auf private Initiative wurden die verlandeten Seen auf der Walder Alm wiederhergestellt
GNADENWALD (sf). „Die Seen bei der Walder Alm waren immer ein beliebtes Fotomotiv und waren sogar auf Fremdenverkehrsprospekten abgebildet“, erinnert sich Hermann Sonntag, GF des Alpenparks Karwendel.
In den letzten Jahren sind die beiden Seen aber extrem schnell verlandet und mit eingeschleppten Wasserpflanzen zugewachsen. „Das hatte mit einem natürlichen Verlandungsprozess nichts mehr zu tun, die Seen sind biologisch gekippt und haben einen unangenehmen Geruch verbreitet“, weiß Sonntag.
NR Hermann Gahr wird aktiv
Aufgefallen ist diese Veränderung auch NR Hermann Gahr, der zusammen mit ein paar Freunden spontan beschlossen hat, was für die Seen zu tun. „Am schwierigsten war es, alle Grundeigentümer zu überzeugen, die Zusammenarbeit mit den Behörden war eigentlich sehr unkompliziert“, erinnert sich Gahr.
In den vergangenen Wochen wurde einer der beiden Seen ausgebaggert und wieder in den Urzustand zurückversetzt. Nächstes Jahr wird dann auch der zweite See wieder hergestellt. Das biologische Gleichgewicht wird sich in beiden Seen von selbst wieder einstellen. 3000 m2 rund um die Seen werden durch einen Zaun abgetrennt und weidefrei gehalten, damit die Seen nicht wieder überdüngt werden.
„Wenn die alte Postkartenidylle auf der Alm wieder da ist, wirkt sich das auch auf die Besucherzahlen im Alpenpark bzw. auf der Jausenstation aus“ meint Hannes Strasser, der als einer der Grundeigentümer bei der Alm selbst an der Renaturierung mitgearbeitet hat.
Viele arbeiten kostenlos
Die Kosten für die Renaturierung dürften ungefähr 20.000 bis 25.000 Euro betragen, davon trägt die Öffentliche Hand und der Alpenpark Karwendel die Hälfte, der Rest wird durch eine Spendenaktion aufgebracht. „Nicht eingerechnet sind natürlich die rund 1000 Stunden freiwilliger Arbeit aller Beteiligten, drei Tage haben wir alleine gebraucht, um das ganze Aushubmaterial zur Deponie zu schaffen“, weiß Gahr.
„Projekte, die mit freiwilliger Hilfe entstehen, wollen wir in Zukunft forcieren“ erklärt Hermann Sonntag, „ich habe selbst miterlebt, mit wie viel Einsatz und Begeisterung die Helfer dabei waren, weil es darum ging, etwas für ihre Region zu tun, alle Arbeiten von kommerziellen Firmen durchführen zu lassen, wäre unfinanzierbar gewesen.“ Ein voller Erfolg war auch z.B. eine Müllsammelaktion auf der Hungerburg. „Die Helfer haben nicht nur den Müll gesammelt, sondern waren von der Aktion auch richtig begeistert. Viele Menschen sind zwar weniger bereit, für eine Sache Geld zu spenden, aber dafür umso mehr, selbst Hand anzulegen. Dieses Potential gilt es zu nützen“, ist sich Sonntag sicher.





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