Boulevard, aber very british!

- Foto: Richter
- hochgeladen von Stefan Fügenschuh
Schmissige Premiere der "Komödie im Dunkeln" bei der Kolpingbühne Hall
Theaterbesprechung von Peter Teyml
Die bekannten Glockentöne von „Big Ben“ signalisieren dem gespannten Publikum:
„Now we are in London!“ Das Licht geht aus, folglich sitzt man im Dunkeln, aber man nimmt an einer Unterhaltung teil, langsam begreift man, was Sache ist – quasi ein Epilog vor einer Komödie mit großem Verwirrungspotential. Nun weiß man: Kunstmaler Miller wartet auf den reichen Kunstsammler Godunow, „leihte“ sich vom wohlhabenden Nachbarn Stilmöbel und Skulpturen aus, um Eindruck zu machen beim Millionär und beim Schwiegervater in spe – und ist recht froh, dass ein Kurzschluss gnädig so manche Ungereimtheit im Dunkeln belässt – vorerst.
Spielleiter Martin Sailer setzt mit seinen sieben Laienakteuren Peter Shaffers beliebte „Komödie im Dunkeln“ in Szene und lässt den zwerchfellerschütternden Dialogen und Situationen des Stücks freien Lauf.
Christoph Sailer mimt mit komödiantischer Verve den Künstler Brindsley Miller, Nina Arch setzt die Figur seiner Verlobten Carol Melkett facettenreich um, Claudia Kramer gibt hinreißend komisch der vorerst prüden, dann durch Alk enthemmten Miss Furnival ein Gesicht, Bernhard Triendl verwirklicht den mimosenhaften Nachbarn Gorringe, und Veronika Stemberger geht glaubwürdig in der Rolle der erbosten Ex-Freundin Millers auf. Gregor Gostner gibt sympathisch den slawischen Installateur Schupanski, der mit dem russischen(?) George Godunow verwechselt wird.
Mit sichtbarem Spaß schlüpft Christian Margreiter in die Rolle des borniert-arroganten Colonels Melkett, und wenn (Bruder) Martin Sailer fast am Schluss des Stücks als der lange erwartete Millionär auftaucht, um gleich darauf in der Kellerstiege abzutauchen, stehen die Lachmuskeln unter Dauerstress.
Es ist zweifellos eine mimische, gestische und akrobatische Herausforderung, sichtbar jene Szenen zu simulieren, die ja im Dunkeln ablaufen sollen, aber es klappte alles wie geölt, ein paar blaue Flecken sind wohl der Preis für das Gaudium.
Nicht zuletzt tragen zur erfolgreichen Frühjahrsproduktion der Bühne 25 Damen und Herren im Hintergrund bei, Lichttechnik, Kostüme, Bühnenbau, Fundus, Regieassistenz etc. sind ein weites Feld für die unverzichtbaren Helfer.
Fazit: Eine „Hetz“, die Sie sich entgehen lassen sollten – bis zum 3. Mai!


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