Drei Vermisste und ein Toter nach Absturz eines Polizeihelicopters

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ACHENSEE. Gegen 10.00 Uhr morgens ist ein Hubschrauber des Innenministeriums im Achensee im Gemeindegebiet Achenkirch (Nähe Segelschule Schwaiger) aus noch unbekannter Ursache abgestürzt.

"Die Kabine des Hubschraubers ist in rascher Zeit gesunken. Die Leiche des 38-jährigen Flugbegleiters wurde kurz darauf an die Oberfläche getrieben. Bereits 25 Minuten nach Alarmierung wurde die Leiche geborgen", schildert Georg König, Einsatzleiter der Feuerwehr Achenkirch.

Ein Toter und Drei Vermisste
Insgesamt befanden sich, neben dem 38-jährigen Flugbegleiter, drei weitere Personen an Bord: der Pilot - ein 41-jähriger Polizeibeamter, ein 53-jähriger Grenzpolizist und ein 43-jähriger Schweizer Polizist, der sich in einem Austausch-Programm (Hospitation) befand. Aufgrund des Zeitfaktors schätzen die Rettungskräfte, die drei Vermissten, nur noch tot bergen zu können. "Wir wollen noch nicht von Todesopfern sprechen, aber die Überlebenschance ist eher gering", erklärt der Landespolizeikommandant Tomac bedrückt.

Suchaktion mit Sonargeräten und Spezialtauchern
Die Suche nach den Vermissten läuft weiter auf Hochtouren. Vor kurzem ist ein Sonargerät der Wasserwacht Milsbach (D) eingetroffen. Das Sonar soll helfen die Lage des Helicopters unter Wasser zu finden. "Die Kabine dürfte sich ungefähr im Gebiet zwischen Gaisalm und Achenkirch befinden, in der Mitte des Sees. Die Tiefe, die der Achensee dort hat - etwa 80 Meter - ist für Tauchgänge problematisch. Normalerweise sind Tauchgänge bis zu 40-50 Metern möglich. Von Wels ist ein Spezialfahrzeug unterwegs, das die Taucher bei der Suche unterstützen soll, wir wissen aber nicht wann genau es eintrifft", erklärt König.

Aufgrund der Tiefe der Einsatzstelle wurden Rettungskräfte aus ganz Tirol alarmiert. "Insgesamt sind 43 Taucher im Einsatz. Darunter auch Spezialtaucher die eine Tiefe bis zu 100 Meter bewältigen können. Der See fällt an der Unglücksstelle sehr steil ab, das macht es ungemein schwieriger", erläutert Christian Bürger, Einsatzleiter der Wasserrettung.

Geschehnisse am Morgen
"Der Polizeihubschrauber, der Klasse EC-135, war um 9.15 Uhr heute morgen zu einem Überwachungs- und Grenzflug (AGM-Flug = Ausgleichsmaßnahmen-Flug) in Innsbruck gestartet. Um 10.07 Uhr gingen in der Landesleitzentrale in Innsbruck, sowie an der Bezirksleitstelle mehrere Notrufe ein", schildert Landespolizeikommandant Helmut Tomac die Geschehnisse.

In Folge wurde sofort die Rettungskette ausgelöst mit der Pager-Meldung: "LS-Tirol: Flugnotfall - kleines Flugzeug im Wasser! Achenkirch Segelschule Schweiger".

Augenzeugen
Laut Augenzeugen sei der Helicopter von der Christlum kommend Richtung Süden mit einer starken Sinkbewegung geflogen. Beim Aufprall an der Wasseroberfläche ist das Heck vom Kabinenteil abgebrochen und treibt an der Oberfläche, während die Zelle gesunken ist.

Erfahrener Pilot
Laut Walter Senn, Leiter der Flugpolizei, handelt es sich um einen sehr erfahrenen Piloten: "Der Pilot hat über 2.500 Flugstunden und ist sehr erfahren, der Helicopter ist relativ neu und hat erst 1.300 Flugstunden."

Die Familie des Piloten ist an der Unglücksstelle und wird von einem Kriseninterventionsteam betreut.

Das BEZIRKSBLÄTTER-Team ist vor Ort an der Unglücksstelle. Wir aktualisieren laufend die neuesten Informationen und Fotos.

Mehr Bilder und Infos:
- Im Achensee verunglückter Polizeihubschrauber wurde lokalisiert (31.03.2011)
- Weiteres Opfer entdeckt (31.03.2011)
- 48 Stunden nach dem Absturz konnten zwei weitere Opfer geborgen werden (01.04.2011)
- Bergung des letzten Unfallopfers eingeleitet (01.04.2011)
- Tragik: Hubschrauberunglück forderte vier Menschenleben (04.04.2011)
- Wrack-Bergung abgeschlossen (11.04.2011)

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