Gsunde Watschn? Gewalt gegen Kinder

Foto: Breit/ORF

Film und Diskussion mit LR Christine Baur und LA Thomas Pupp
Freitag, 15. November, 20 Uhr, Gemeindemusem Absam, Eintritt frei.

Seit 1989 ist in der Erziehung die Anwendung von Gewalt, also das Zufügen von körperlichem und seelischem Leid, in Österreich ausdrücklich gesetzlich verboten. Auch die immer noch verharmloste "Gsunde Watschen" fällt unter dieses Verbot. Doch nach wie vor finden sich ihre Verteidiger, denen "die Hand ausrutscht", oder selbst Geohrfeigte, die meinen, dass es ihnen »ja nicht geschadet« habe: "Ich habe in der Schule viele gesunde Watschn erhalten, die ich provoziert und auch verdient habe. Keine davon hat mir geschadet", so der Ex- Landeshauptmann von Kärnten, Gerhard Dörfler, im Jahr 2012. Dass Ohrfeigen in der Erziehung schon "hilfreich" seien, meinte zwei Jahre zuvor schon der damalige Feldkircher Bischof Elmar Fischer.

Diese Schläge billigende Öffentlichkeit bildet aber nicht nur für private Gewalt gegen Kinder den Bezugsrahmen, auch die öffentliche Erziehung steht in einer langen Gewalttradition: Stück für Stück erst wird die Gewalt, die in staatlichen Erziehungsheimen herrschte, auch in Tirol als Thema wahrgenommen … Schließlich waren sich Gesellschaft und Staat lange einig: Bis 1977 waren Erziehende berechtigt "unsittliche, ungehorsame oder die häusliche Ordnung störende Kinder auf eine nicht übertriebene und ihrer Gesundheit unschädliche Art zu züchtigen".

1977 widmete der ORF im Fernsehmagazin Prisma dem Thema "Gsunde Watschen?" einen ganzen Abend. Nach einer kurzen Dokumentation von Bert Breit wurde im Studio heftig debattiert. Diese Bestandsaufnahme vor 26 Jahren (ca. 20 Minuten) wird als Hintergrund dienen für ein Gespräch mit Soziallandesrätin Christine Baur und Landtagsabgeordneten Thomas Pupp: Gewalt gegen Kinder – Empörung von heute über Prügel von gestern?

Wann: 15.11.2013 20:00:00 Wo: Gemeindemuseum Absam, Walburga Schindl-Straße 31, 6067 Absam auf Karte anzeigen
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