Haller Börsl vermittelt Freiwillige
Jugendliche engagieren sich in der Nachbarschaft
HALL (cr). Generationen zusammenbringen und das Miteinander stärken: Das sind die Ziele des Projekts "Haller Börsl". Seit Feber 2018 vermittelt die Plattform jugendliche Freiwillige an Auftraggeber. Vergangenes Jahr leistete eine Handvoll Teenager regelmäßig Hilfsdienste in der Nachbarschaft, dieses Jahr waren bereits 25 Jugendliche für das Haller Börsl unterwegs.
Beteiligung am Gemeinwesen
Dabei betreuten sie zum Beispiel den Bücherstand der Stadtbücherei im Schwimmbad, halfen einer älteren Dame beim Übersiedeln und verteilten Flyer für kulturelle Veranstaltungen. Die Jugendlichen können sich auf diese Weise am Gemeinwesen beteiligen und eigene Fähigkeiten entdecken, so der Gedanke. Auch die Auftraggeber profitieren, erläutert Projektleiter Thomas Sölder: "Dadurch kann viel Hilfestellung geleistet werden, die die Menschen brauchen." Viele Hilfsdienste finden einmalig statt, aber manche Freiwillige engagieren sich regelmäßig. Zum Beispiel gingen zwei Teenager wöchentlich zum Spielenachmittag im Wohnheim Hinterseeberhaus, erzählt Sölder. Eine Jugendliche helfe einer älteren Dame jedes Wochenende beim Hausputz.
Etwas Sinnvolles tun
Mindestens 13 Jahre alt müssen die Freiwilligen sein. Als Anerkennung für ihr Engagement bekommen sie Zeitwertkarten, die sie gegen Haller Guldiner im Wert von 2,50 Euro eintauschen können. Die Entlohnung sei für die Jugendlichen ein Ansporn, so Sölder: "Wenn man 13, 14 Jahre alt ist und 2,50 Euro die Stunde verdient, ist das schon der erste Anreiz." Inzwischen motiviere die Freiwilligen aber vor allem der Kontakt mit den Menschen und das Gefühl, etwas Sinnvolles zu tun. "Ein paar Jugendliche sagen, 'man ist so viel am Handy, dann bin ich mal zwei Stunden draußen und mach was Gscheits.'"
Zulauf über Mundpropaganda
Das Konzept stammt vom Projekt "I-MOTION" des Wörgler Vereins "komm!unity". Die ersten Interessierten meldeten sich, nachdem Sölder das Projekt an den weiterführenden Schulen Halls vorstellte. Nach eineinhalb Jahren laufe aber viel über Mundpropaganda: "Die Jugendlichen erzählen ihren Freunden oder Geschwistern von dem Projekt."
Weitere Projekte geplant
Nicht alle Hilfsdienste sind generationenübergreifend, sondern die Teenager helfen sich auch gegenseitig beim Lernen. Innerhalb des Haller Börsls soll dafür bald eine Plattform entstehen. So hofft Sölder, weitere Freiwillige zu gewinnen. Was die Zukunft der Plattform angeht, ist er zuversichtlich: "Die Leute haben einen Bedarf, dass es so etwas gibt", stellt er fest. "Ich glaube, es ist ein Projekt, das sehr viel Potential hat."
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