WIE MAN UNSTERBLICH WIRD - JEDE MINUTE ZÄHLT
Kann man Wünsche abarbeiten?

Im Jahre 2008 erschienener Jugendroman von Sally Nicholls. Die deutsche Übersetzung wurde von Birgitt Kollmann besorgt. | Foto: Mathias Brabetz
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  • Im Jahre 2008 erschienener Jugendroman von Sally Nicholls. Die deutsche Übersetzung wurde von Birgitt Kollmann besorgt.
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Berührend, humorvoll und ernst zugleich: beeindruckende Vorstellung des “Theater Szenario U 18” im Sudhaus Lobkowitz Hall

Als die junge britische Autorin Sally Nicholls ihren Debutroman „Wie man unsterblich wird – Jede Minute zählt“, verfasste, ahnte sie wohl nicht, dass dieser in 19 Sprachen übersetzt würde und auch als Theaterstück und Filmvorlage zu großer Bekanntheit führe. Die Spielleiter des „Szenario Hall“, Brigitte Neumaier und Wolfgang Klingler haben mit 6 jungen Damen bzw. drei jungen Herren das Stück mit der Fassung von Thomas Birkmeir als quasi theaterpädagogisches Projekt erarbeitet und in eine erstaunlich reife und lebendige Vorstellung umgesetzt.


Zum Stück:

Sam ist zwölf und hat Leukämie, er wird das Jahr nicht überleben, auch sein Freund Felix. Doch der Beiden Lebenshunger lässt sie von Dingen träumen, die sie noch erleben wollen, da stehen Weltrekorde, Horrorfilme, Raumfahrprogramme, Mädchenküsse, und, und, und .. auf der Liste – die natürlich abgearbeitet werden will. Da existieren aber auch die Lehrer, besorgte Eltern, Freunde, Ängste & Skrupel als Begleiter, welche als Hindernisse beim Ausführen dieser originellen Ideen auftauchen. Sam – ja, das sind alle – und jede(r) auf eine ganz persönlich gefärbte Weise, außer Felix, von Benjamin Oberforcher höchst überzeugend verwirklicht als echter obercooler Kotzbrocken mit satten Ansagen, wobei hinter allem Gedröhne ein verletzlicher Junge steckt. Marlene Rudisch kann glaubhaft in die Figur der letztendlich pädagogisch ratlosen Lehrerin schlüpfen, Sophie Czerny wirkt überraschend souverän als überbesorgte Mama, auf Augenhöhe dazu Tobias Grain als Papa, Sofia Röttger ist die strenge, aber muntere Krankenschwester, Alice Crepaz-Fuentes mimt beweglich und lebhaft Sams Schwester, Hannah Czerny überzeugt als verletzlicher & nachdenklicher Sam in der Anfangsszene, Karin Gratzel als Kaylee darf Sam den erhofften Kuss geben, Paul Metzler bewegt sich flott als „Spucki“ im endlosen Weltall (s. Raumschiff Enterprise in der bayrischen Persiflage). Ja, sterben ist spannend, behauptet Sam, ob es tatsächlich so ist und wohin die Reise geht und ob es überhaupt eine Reise wird, bleibt offen. Ein Wunschkonzert ist immer gut, abarbeiten wird man es wohl nur ganz im Theaterstück können. Und da wurde ganze Arbeit geleistet, Respekt und dickes Lob für die jungen Leute und eine einfühlsame Regie.

Eine Theaterkritik von Peter Teyml

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