Naturschutzbeauftragter Klaus Auffinger
„Mit Reden kemmen die Leit zam!"

Naturschutzbeauftragter Klaus Auffinger informiert die Bevölkerung und berät bei naturschutzrechtlichen Genehmigungsverfahren. | Foto: Kendlbacher
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Klaus Auffinger ist seit über 10 Jahren Naturschutzbeauftragter für den Bezirk Innbruck-Land. Mit den Bezirksblättern sprach der gebürtige Sistranser über seine Tätigkeit und  Herausforderungen im Beruf.

TIROL. Bei Klaus Auffinger dreht sich alles um den Natur- und Umweltschutz. Als Naturschutzbeauftragter ist er zusammen mit seiner Kollegin Stefanie Suchy seit über zehn Jahren für die Tiroler Umweltanwaltschaft im Bezirk Innsbruck-Land tätig. Beruflich ist der ausgebildete Ökologe als Schutzgebietsbetreuer für die Stubaier Alpen und das Wipptal zuständig. Der gebürtige Sistranser setzt sich dafür ein, dass Tirol weiterhin das schöne Land mit seiner Artenvielfalt und Schönheit bleibt. „Als Naturschutzbeauftragter gebe ich Stellungnahmen ab, und das im Rahmen der naturschutzrechtlichen Bewilligungsverfahren auf Bezirksebene. Hier geht es zum Beispiel um kleinere Projekte wie Wege, Kleinwasserkraftanlagen, Parkplätze, Fußballplätze usw." Der 48-Jährige sieht sich als Schnittstelle zwischen Natur und Mensch: „Grundsätzlich ist es nicht meine Aufgabe, etwas abzulehnen oder zu verhindern, wenn es aus Sicht des Naturschutzes nur eine schwache Beeinträchtigung mit sich bringt. Ich versuche, einen Konsens zu finden, wo die Natur zu ihrem Recht kommt, der Schaden, der durch ein Projekt ausgelöst wird, möglichst gering ist und die Umsetzung schonend passiert. Mit Reden kemmen die Leit zam!" Problematisch sieht Auffinger in Tirol die Raumplanung: „In Tirol wird meiner Meinung nach zu wenig auf die Naturraumplanung Rücksicht genommen."

Als Schutzgebietsbetreuer informiert und sensibilisiert Auffinger die Bevölkerung und weist auf deren Bedeutung hin. | Foto: Kendlbacher
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Schutzgebietsbetreuer

Als Schutzgebietsbetreuer informiert Auffinger über die Schutzgebiete, sensibilisiert und weist auf deren Bedeutung hin. Zu seinen Aufgaben zählt auch die Vermittlung zwischen Amt, Grundbesitzern und Nutzern. Der Schutzgebietsbetreuer fungiert als Bindeglied zwischen der Bevölkerung und dem hoheitlichen Naturschutz. Auch Hilfestellung bei der Antragstellung von Naturschutzförderungen und naturschutzrechtlichen Bewilligungen gehört dazu. Um die Schutzgebiete zu verbessern, werden Management, und Pflegepläne erstellt, Naturschutzförderungen abgewickelt sowie Monitoring bestimmter Arten durchgeführt. „Was wir nicht tun, ist anzeigen. Wir sind keine Ranger oder die Bergwacht, als Schutzgebietsbeauftragte sehen wir uns eher als Vermittler und versuchen, Probleme zu lösen", betont Auffinger.

Mehr Freiwilligenarbeit

Um die Almen und Bergwiesen zu schützen und zu pflegen, setzen die Schutzgebietsbetreuer auch auf die Hilfe von vielen Freiwilligen. In Zusammenarbeit mit dem TVB Wipptal werden Spezialkurse angeboten, um mehrere Tage in die Welt der Bergbauern einzutauchen und viel Wissenswertes über die Natur durch Experten zu erfahren. Dabei wird gemeinsam eine Fläche „geschwendet". Das bedeutet, dass kleine Fichten oder Sträucher mit der Astschere entfernt werden. Im Anschluss werden die abgeschnittenen Äste und Bäumchen eingesammelt und zu sogenannten „Raumhaufen" zusammengetragen. Wer Interesse hat oder mehr Informationen über die Freiwilligenarbeit erhalten möchte, sende eine Mail an n.fiedeler@wipptal.at

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