Anrainer wollen Naturjuwel schützen
Protest gegen geplante Aldranser Umfahrung
Das umstrittene Umfahrungsprojekt in Aldrans sorgt weiter für Aufregung. Jetzt macht auch Jurist Jürgen Berger in Vertretung der Anrainer gegen die Variante „Felseneck" mobil – es handelt sich um ein ausgewiesenes Naherholungsgebiet, das bei diesem Bauvorhaben betroffen wäre.
ALDRANS. Um den geplagten Aldranser Ortskern zu entlasten, wurden in der Vergangenheit zwei mögliche Umfahrungsvarianten vorgeschlagen. Bei der zentrumsnahen Variante A, welche über den Bereich „Felseneck“ verlaufen würde, müsste ein großflächiges Waldstück darunter leiden, mahnt der Jurist Jürgen Berger, der die Anrainer in dem Gebiet vertritt. Diese befürchten eine längerfristige Baustelle über Jahre und massiven Lärm. „Durch den Umfahrungsbau muss ein guter Teil des Waldes gerodet und massiv in den Bachverlauf eingegriffen werden, wodurch dieses Naturjuwel unumkehrbar zerstört wird." Als Alternative schlagen Berger und Kilga verkehrsberuhigende Maßnahmen wie Radarkontrollen und andere Vorrangregeln im Dorf vor.
Naturjuwel wäre betroffen
Das betroffene Gebiet umfasst ein Natur-Biotop (Viehweidenbach) mit Kinderspielplatz, der von vielen Bürgerinnen und Bürgern der Umgebung stark genutzt wird. Für den Juristen ist der Bereich ein Naturjuwel, das es um jeden Preis zu schützen gilt. „Um die Straße zu bauen, muss im oberen Bereich eine lange Untertunnelung bzw. Straßeneinhausung aufgrund einer großen Geländestufe vorgenommen werden", erklärt Berger. Die Anrainer fordern die sofortige Beendigung dieser Planung. „Wir fordern den Bürgermeister und die politischen Verantwortlichen im Land Tirol auf, auf dieses extreme klimafeindliche Bauvorhaben zu verzichten!", so Berger. In einem Schreiben, das den BezirksBlättern vorliegt, haben fünf der Grundbesitzer dem Bürgermeister im Sommer 2020 mitgeteilt, dass sie keine Grundstücke für eine Umfahrung im Bereich Felseneck-Tankstelle-Sägewerk Dollinger abtreten werden. Der Bgm. Johannes Strobl sagt dazu: „Man muss zuerst die Planungen vertiefen, erst dann kann man in Gespräche mit allen Betroffenen gehen. Jetzt schon im Vorhinein zu sagen, dass das nicht geht, ist meiner Meinung nach unseriös." Bezüglich der Umfahrungsvariante A erklärt der Bürgermeister, der für nähere Details und Fragen auf das Land Tirol verweist: „Es sind Linien angedacht, die in diesem Bereich geprüft worden sind, ob sie technisch möglich sind und welche Wirkungen sie erzielen." Bei einer der nächsten Gemeinderatssitzungen wird der Verkehrsausschuss dem Gemeinderat berichten und eine Empfehlung bekannt geben.
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