Rezept fürs Zusammenleben

Auf einer Alm arbeiten ein Österreicher und ein Ausländer zusammen und werden schließlich Freunde. | Foto: Symbolfoto: Schneider
  • Auf einer Alm arbeiten ein Österreicher und ein Ausländer zusammen und werden schließlich Freunde.
  • Foto: Symbolfoto: Schneider
  • hochgeladen von Stefan Fügenschuh

Das Thema „Ausländer in Österreich“ lässt, wie ein Blick in die Medien zeigt, niemanden kalt. Nicht die Ängstlichen, die Mutigen, die Ablehner, die Zustimmer, die Naiven. Im Theaterstück „Die Fremden“ wird dargestellt, wie Grenzen überwunden werden können!

HALL. Autor Alexander Kratzer hat sich mit dem Kulturlabor Stromboli Hall zusammengetan und mit Produktionsleiterin Renée Jud das lehrreiche und unterhaltsame Stück „Die Fremden“ auf die Bretter geschickt. Ein Österreicher und ein „Ausländer aus dem Balkan“ sollen einen Sommer lang zusammen auf einer Alm arbeiten. Vorurteile und Spannungen, wie sie sich im Tal drunten ergeben, machen auch auf dem Berg nicht Halt. Aber es muss nicht so bleiben – wie, das wird trotz des moralingefährdeten Themas humorvoll abgehandelt. In vier Sequenzen erzählt die Handlung, wie sich die zwei Protagonisten einander nähern und schlussendlich sogar Freunde werden.

Für die Kulisse dient als alpines Zitat ein typisches Bergkalenderbild für die Umgebung und ein Kleiderkasten als Hütte mit sparsamem, aber verständlichem Interieur (Ausstattung Alexia Engl). Langsam fallen die anfangs penetrant aufgestellten Regeln und Grenzen, Tiroler Klampfenmusik und orientalisch anmutende Ziehharmonikaweisen vereinigen sich lustvoll. Und wenn gegen Ende der Tiroler bekennt „der kann ja besser deitsch als wia i“, muss man einfach schmunzeln, weil’s das auch im realen Leben manchmal gibt.

Ali Sackl nimmt man den gutmütigen, aber auch verletzbaren Ausländer gerne ab, Hans Danner ist zweifellos die Reinkarnation alpiner Grantigkeit und Naivität, mimisch, sprachlich und gestisch perfekt transportiert!

Dass gleich eingangs das Abgrenzungsthema verdeutlicht wird und auch nicht einer gewissen Plakativität entbehrt, ist im Hinblick auf ein Theaterstück für Kinder und Jugendliche durchaus nachvollziehbar. Aber auch Erwachsene können, gefiltert durch eigene Erfahrungen, dem Stück noch ein paar Einsichten abgewinnen. Es beweist sich, dass sogenannt „pädagogisch Wertvolles“ durchaus lustig und spannend sein kann.

Nach den Vorstellungen in Hall wird das Stück auch mehrmals im Innsbrucker Kellertheater gespielt, dort allerdings nicht um 15, sondern um 16 Uhr.
Peter Teyml

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