Almwirtschaft ist in der Krise

Hubert J. Siller (Leiter MCI Tourismus und Freizeitwirtschaft) und Josef Margreiter (Geschäftsführer Tirol Werbung) heben die Bedeutung der Almbewirtschaftung für Tourismus und Freizeitwirtschaft mit LK-Präsident Josef Hechenberger hervor. | Foto: LK Tirol/ Schießling
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  • Hubert J. Siller (Leiter MCI Tourismus und Freizeitwirtschaft) und Josef Margreiter (Geschäftsführer Tirol Werbung) heben die Bedeutung der Almbewirtschaftung für Tourismus und Freizeitwirtschaft mit LK-Präsident Josef Hechenberger hervor.
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TIROL. "75 Prozent aller Touristen kommen wegen der Natur und der Landschaft im Sommer zu uns, die flächendeckende Almbewirtschaftung ist somit auch für den Tourismus existenziell", sagt Tirols oberster Touristiker Josef Margreiter. Denn die Almen seien Teil der Tiroler Identität und machen Tirol für seine Gäste in authentischer Weise und von seiner schönsten Seite erlebbar, so Margreiter. Er hoffe auf eine Lösung dieser Situation. Aber: "Der Tourismus wird hier nicht die Melkkuh, sollte Brüssel hier nicht mehr zahlen. "Es muss eine gemeinsame Lösung gefunden werden", erklärt Margreiter.
LK-Präsident Josef Hechenberger hofft, bis zum 10. Juni das Dilemma lösen zu können, Ex-EU-Kommissar Franz Fischler wird verhandeln. "Der ist aber derzeit wegen Krankheit außer Gefecht, wir hoffen bald auf seinen Einsatz."
Bliebe der Almauftrieb der Tiere aus, würden die Almfutterflächen zuwachsen und nicht mehr den nötigen natürlichen Schutz vor Naturgefahren bieten, hebt LK-Präsident Josef Hechenberger den Stellenwert einer funktionierenden Almbewirtschaftung hervor.
Und die Zahlen sind imposant: Jedes Jahr werden in Tirol ca. 180.000 Tiere (Kühe, Kälber, Schafe, Ziegen, Pferde) gealpt. Mit 32.000 Milchkühen auf der Alm ist Tirol, im Vergleich zu gesamt Österreich mit 53.000, Spitzenreiter. „Auf der Alpe werden im Sommer rund 33 Millionen Liter Milch produziert. Der Produktionswert aus Milch und Milchprodukten, sowie Schlachtfleisch und Zuchtvieh von der Alm, beläuft sich auf rund 25 Millionen Euro. Dieser Ertrag wird hauptsächlich reinvestiert in Wegerhaltung und Gebäudesanierung.
Aber nicht nur die guten Produkte, auch Tirol als Sportland ist in Gefahr. Die Bedeutung einer hochwertigen und funktionierenden Almbewirtschaftung als Angebotsfaktor für den Tiroler Tourismus sowie den Lebensraum für die heimische Bevölkerung ist erheblich. "Mit 77 Prozent ist Wandern die mit Abstand am häufigsten ausgeübte Urlaubsaktivität im Tiroler Sommertourismus“, verdeutlicht Hubert Siller, Leiter MCI Tourismus und Freizeitwirtschaft.
Für Hechenberger muss Minister Berlakovich dieses Problem erkennen und sich für die Lösung in Brüssel mehr einsetzen. Die Almwirtschaft sieht Hecheneberger in der Krise. "Sollte sich nicht in Kürze eine tragbare Lösung ergeben, ist die flächendeckende Almbewirtschaftung im Alpenraum in Gefahr. Die Folgen daraus würden weitreichende Kreise ziehen", warnt der Präsident.

Hubert J. Siller (Leiter MCI Tourismus und Freizeitwirtschaft) und Josef Margreiter (Geschäftsführer Tirol Werbung) heben die Bedeutung der Almbewirtschaftung für Tourismus und Freizeitwirtschaft mit LK-Präsident Josef Hechenberger hervor. | Foto: LK Tirol/ Schießling
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