Interview mit Bgm. Josef Karbon
„Die Entwicklung zeigt in eine gute Richtung!"

Der Rumer Bgm. Josef Karbon spricht im BB-Interview über kommende Vorhaben, Einsparungen und Stärken der Marktgemeinde. | Foto: Gemeinde Rum
  • Der Rumer Bgm. Josef Karbon spricht im BB-Interview über kommende Vorhaben, Einsparungen und Stärken der Marktgemeinde.
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Der Rumer Bürgermeister Josef Karbon spricht im Interview über das Budget und weitere Entwicklungsschritte für die Marktgemeinde.

BezirksBlätter: Herr Bürgermeister, für welche Vorhaben wurden heuer Mittel bereitgestellt? Wo liegen die Schwerpunkte und was hat Priorität?

Bgm. Josef Karbon: Nachdem der Gemeinderat letztes Jahr eine umfangreiche Energie-Strategie beschlossen hat, starten wir heuer mit wichtigen Blackout-Maßnahmen. So wird ein großes Notstromaggregat angeschafft, sodass die Marktgemeinde dann über drei Aggregate verfügt. Zudem werden fixe Notstromeinspeisungen beim Gemeindeamt, dem Feuerwehrhaus und dem Soko installiert. Beim Sport- und Bewegungszentrum wird eine PV-Anlage mit 170 kWp und auf der Lagerhalle in der Umladestation eine Anlage mit 100 kWp errichtet. Die Entwicklung des Ortsteilzentrums Neu-Rum mit Kindergarten- und Schulcampus und das Leitl-Multifunktionshaus stehen ganz oben bei den Prioritäten im heurigen Jahr.

Energiepreise und Teuerung belasten alle Gemeinden. Wo muss die Marktgemeinde Rum Einsparungen vornehmen?

Wir werden die Straßenbeleuchtung weiter auf LED-Leuchten umrüsten und auch in den Gebäuden im großen Stil Leuchten auf LED umstellen. Bewegungsmelder für die Beleuchtung, Heizungsabsenkungen und Verminderung der Anzahl an Untertischboilern, wo möglich, werden umgesetzt.

Welches sind aus Ihrer Sicht die größten Herausforderungen, denen sich die Gemeinde Rum in den nächsten Jahren stellen muss?

Die öffentlichen Haushalte sind natürlich in den letzten Jahren enorm belastet worden. Ich befürchte, dass die Gemeinden als „letztes Glied in der Kette“ dadurch stark belastet werden.

Wie sieht die Planung für den Ausbau der Infrastruktur in der Gemeinde Rum aus, insbesondere im Hinblick auf den Straßen- und öffentlichen Verkehr?

Die Mobilitätsdrehscheibe Bahnhof/Regionalbahn Rum bringt sicher einen maßgeblichen Schub im öffentlichen Personennahverkehr. Die Entwicklung zeigt in eine gute Richtung.

Wie beurteilen Sie die Zusammenarbeit mit den umliegenden Gemeinden und der Stadt Innsbruck? Gibt es hier Optimierungspotenzial?

Die Zusammenarbeit über den Planungsverband und das Regionalmanagement sind sehr gut. Im letzten Jahr hat sich eine neue „interkommunale Kooperation“ mit dem Sportamt der Stadt Innsbruck entwickelt, bei der wir auf die Kompetenz des Amtes im Sport- und Spielplatzbau zugreifen können.

Welche Pläne gibt es für die Schaffung neuer Wohnräume in Rum – auch im Hinblick auf die wachsende Bevölkerung?

Wir haben im letzten Jahr 132 Neubauwohnungen übergeben und so den dringendsten Wohnbedarf in Rum sicherstellen können. Das nächste Vorhaben mit ca. 80 bis 100 geförderten Wohnungen soll frühestens 2025 kommen. Wir nehmen dabei natürlich Bedacht auf die Infrastruktur, die mitwachsen muss.

Welche Schwerpunkte setzt die Gemeinde Rum im Bereich Bildung und Kinderbetreuung? Hat sich hier die Lage in Bezug auf Personal wieder stabilisiert?

Die Schaffung der Koordinationsstellen für Elementarpädagogik und für die außerschulische Schülerbetreuung haben sich mehr als bezahlt gemacht. Unser Ziel, diese Einrichtungen mit gemeinsamen Konzepten und Zielen auszustatten, fruchtet sehr. Im HDK Langer Graben sind wir mit einer neuen Leitung und ausreichenden Mitarbeiterinnen nun auf einem sehr guten Weg. Künftig wird es noch wichtiger sein, das Angebot weiter zu verbessern und auf den gesellschaftlichen Wandel zu reagieren.

Welche Projekte und Initiativen gibt es in der Gemeinde Rum, um die Lebensqualität der Bürgerinnen und Bürger zu verbessern?

Kontrolliertes Wachstum in allen Bereichen ist eine gute Strategie, um Lebensqualität zu erhalten. Schwerpunkte in unseren Bestrebungen sind natürlich immer Kinder und Senioren. Hier bieten wir weiterhin vom Ferienspass über das Musical RuKiMu, den Kinderskikurs bis hin zur Seniorenwoche, Gesundheitswoche und Computeria maßgebliche Angebote, um die Lebensqualität zu erhöhen. Zudem soll mit dem Ortsteilzentrum Neu-Rum auch öffentlicher, konsumfreier Freiraum geschaffen werden.

Welche sind aus Ihrer Sicht die Stärken und Besonderheiten der Gemeinde Rum, die sie von anderen Gemeinden in Tirol unterscheiden?


Wir haben immer versucht, eine auch finanziell verträgliche Entwicklung der Gemeinde zu betreiben. Dabei werden wir bleiben.

Wie haben Sie den Rumer Mullerumzug wahrgenommen und was hat Ihnen besonders gut gefallen?

In meiner Erinnerung der wohl größte und gewaltigste Umzug in der Rumer Faschingsgeschichte. Großen Respekt den Organisatoren und Dank allen Helfern und Unterstützern. Als Gemeinde haben wir versucht, unseren bestmöglichen Beitrag zu leisten.

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