Eltern wollen höhere Gebühr erst im nächsten Jahr zahlen

Die Eltern und die Stadt Hall sind sich über ein neues Gebührenmodell fast schon einig. Für das laufende Schuljahr wollen die Eltern allerdings nur die alte Gebühr zahlen.

HALL (sf). „Die Gespräche mit Bgm. Tratter waren sehr produktiv, allerdings hatte ich kein Mandat, bindende Zusagen zu machen“, stellt der Sprecher der Elternvertretung, Ludwig Spötl, fest. „Ich habe darauf hingewiesen, dass einige Punkte Schwierigkeiten machen könnten, und so ist es auch bei der Elternversammlung gekommen“, so Spötl. Die Tatsache, dass Schüler von Nicht-Haller Familien um 500 Euro mehr zahlen müssen als Haller, hat für viel Unmut gesorgt. Im neuen Modell würden alle gleich viel zahlen, die Stadt Hall würde aber den Haller Schülern, die das Schuljahr erfolgreich abschließen, über ein Leistungsstipendium wieder 500 Euro retournieren. Die Haller Eltern fordern jetzt, dass das Stipendium auf jeden Fall ausgezahlt wird, auch wenn die Kinder eine Klasse wiederholen müssen, womit die Idee des Leistungsstipendium ad absurdum geführt wird.

Wesentlich teurer für die Stadt wäre es aber, wenn sie dem Wunsch der Eltern nachgeben würden, die neue Gebühr erst ab dem kommenden Schuljahr einzuheben und nicht rückwirkend ab dem 1. November 2009. Das würde den Haller Steuerzahlern zusätzlich ca. 200.000 Euro für das laufende Schuljahr kosten, zusätzlich zu den ca 60.000 Euro, die der Kompromiss ohnehin schon kostet. Das Argument, die Stadt Hall wäre dieses Jahr finanziell in Bedrängnis und könnte sich das nicht leisten, lässt Spötl nicht gelten: „Die Stadt jammert immer, dass sie kein Geld hat.“ Außerdem wollen einige Eltern noch warten, bis Ende Juni das Urteil eines Musterprozesses, den der Verein für Konsumenteninformation angestrengt hat, verkündet wird. Fällt das Urteil im Sinne der Eltern aus, werden sie wohl neue Forderungen stellen.