Götzner Gemeindezentrum platzte aus allen Nähten

Der Bildbeweis: Mehr Besucher an einem Abend hat das Götzner Gemeindezentrum noch nie gesehen!
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Das Götzner Gemeindezentrum platzte aus allen Nähten: Sowohl am Parkett als auch am Balkon waren alle Sitzplätze besetzt. Im Foyer drängten sich ebenso wie an den Saalrändern viele Interessierte, die alle Details zum Projekt aufschnappen wollten.

Man darf es vorwegnehmen: Es kam zu keinen übertrieben emotionalen Meinungsäußerungen und schon gar nicht zu Ausschreitungen. Die Beiträge der Fragenden im Publikum waren ebenso sachlich wie die Argumentation der Herren am Podium.

Bgm. Rudolf Nagl aus Axams (Planungsverbandsvorsitzender westliches Mittelgebirge), sein Amtskollege Bgm. Manfred Leitgeb aus Mieders (PV-vorsitzender Stubaital), die Tourismus-Obmänner Karl Gostner (Innsbruck und seine Feriendörfer) und Sepp Rettenbacher (TVB Stubai) sowie drei Vertreter der Planungsfirma erläuterten zuerst ihre Argumente für das Projekt, ehe Fragen aus dem Publikum zugelassen wurden.

Befürworter und Gegner des Projekts hielten sich in etwa die Waage - vielleicht gab es einen kleinen Überhang der Befürworter. Es gab flammende Appelle Für und Wider, die stets mit Applaus der jeweiligen Gruppe bedacht wurden. Vertreter des Alpenvereins, der Naturschützer, der Grünen etc. brachten ihre Argumente gegen das Projekt erneut zur Kenntnis (siehe veröffentlichte Berichte auf dieser Homepage).

Im Mittelpunkt der Debatte stand mehrmals die Frage der Finanzierung, die laut Bgm. Nagl so ausschaut, dass die geschätzten Kosten von rund 100 Mio. Euro (Liftprojekte plus Infrastruktur) zu 50 % von den Betreibern, zu je 15 % von den Tourismusverbänden "Innsbruck und seine Feriendörfer" sowie Stubaital bei einer Beteiligung der restlichen 20 % von Bund, Land und Gemeinden getragen werden.
Dass vor allem die Grünen immer wieder von "öffentlichen Geldern" sprechen, ist für Rudolf Nagl nicht nachvollziehbar: "Bei der Beteiligung von 30 % der Tourismusverbände handelt es sich um Gelder der Tourismuswirtschaft, die für solche Projekte vorgesehen sind!"

Die Tourismusvertreter malten im Falle eines "Stillstands" ein düsteres Szenario an die Wand. "Kommt dieser Zusammenschluss nicht, müssen nicht nur die Skigebiete zusperren, sondern auch viele Wirtschaftsbetriebe", so Sepp Rettenbacher, der mit dieser Äußerung für ein Raunen in der Gruppe der Gegner sorgte. Ebenso taten die Gegner unmissverständlich kund, dass die "Neuschaffung von 700 Arbeitsplätzen" – wie dies Bgm. Manfred Leitgeb bezifferte – in Zweifel gezogen wird. Demgegenüber standen einige Wortmeldungen von Vertretern der Wirtschaft, die sämtliche Argumente bekräftigten und die Notwendigkeit der vorgeschlagenen Initiativen untermauerten.

"Überbrücken statt Auflösen" lautet weiterhin das Motto von Bgm. Rudolf Nagl, der damit beim Problem der Ruhezone eine Lösungsmöglichkeit sieht, damit aber in krassem Widerspruch der "Ruhezonenverordnungs- und Alpenkonventions-Hardliner" a' la Fritz Gurgiser stand, die keinen Millimeter von bestehenden gesetzlichen Bestimmungen abweichen wollen.

Fragen, warum es in Axams seit vielen Jahren so gut wie keine infrastrukturellen Neuerungen gegeben habe, gehören für den Bürgermeister bereits zum Standardrepertoire. Dieser Umstand werde auch weiterhin nicht in Abrede gestellt, so Nagl. Es sei jetzt allerdings an der Zeit, zu investieren, Bestehendes zu erneuern und damit Impulse zu setzen und die Wirtschaft wieder in Schwung zu bringen. Ein Scheitern der Zusammenschlusspläne hätte für Nagl fatale Folgen:
"Es gibt nur mehr zwei Möglichkeiten für die Lizum. Entweder der Zusammenschluss kommt oder das Skigebiet muss zusperren!"

Für Aufregung sorgen beim Axamer Bürgermeister auch kolportierte Meldungen, wonach er verkündet habe, dass Seilbahn-Mogul Heinrich Klier Interesse am Kauf der Axamer Lizum Bergbahnen hätte. Rudolf Nagl: "Ich habe dies niemals so gesagt. Meine Äußerungen lauteten lediglich dahingehend, dass es natürlich sehr erfreulich wäre, wenn sich ein so erfahrener Seilbahnunternehmer wie Heinrich Klier am Gesamtprojekt beteiligen würde – von einer Übernahme der Axamer Lizum Bergbahnen war meinerseits aber nie die Rede!"

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