KOMMENTAR: Mehr als „Habt Acht!“

Sechs Monate Wehrdienst sind unangenehm. Für die meisten zumindest. Aber was passiert, sollte die allgemeine Wehrpflicht wirklich fallen? Gesundheitsexperten schlugen bereits Alarm, die Jugendlichen würden nicht mehr mit 18 den großen Medizin-Check erfahren, mit weitreichenden Auswirkungen für Betroffene mit versteckten Krankheiten. Fatal wären die Folgen ebenfalls für die Rettungsorganisationen, für Heime oder Pflegeanstalten. Allein das Rote Kreuz beziffert die durch den Wegfall der „Zivis“ verursachten Mehrkosten mit 19 Mio. Euro. Pro Jahr, versteht sich. Aber wie sieht die Situation in den Gemeinden aus, wo Schließungen der Kasernen drohen? Lienz, Absam, Landeck, St.Johann oder das Heeresspital in der Innsbrucker Konradkaserne stehen intern im Verteidigungsministerium auf der Abschussliste, genauso wie die Landeskommanden. Die Kasernen mit ihrem Stab und den Grundwehrdienern sind lokale Wirtschaftsfaktoren, die Gemeinden profitieren von den Kasernen enorm. Ein Ausfall dieser Standorte hätte durchaus auch für regionale Betriebe Auswirkungen. Die Abschaffung der Wehrpflicht betrifft also nicht nur 18-Jährige, die sich sechs Monate Heer ersparen, sondern ist ein gesellschaftspolitisches Problem, das es gilt, offen, intensiv und ohne politische Hintergedanken zu diskutieren. Zu viel für das soziale Gefüge steht am Spiel.

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