Martin Malaun wird neuer ÖVP Hauptgeschäftsführer in Tirol

Günther Platter und sein neuer ÖVP-Hauptgeschäftsführer Martin Malaun
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  • hochgeladen von Sieghard Krabichler

Noch Geschäftsführer der Agentur "Headquarter" , Dr. Martin Malaun, kehrt zur ÖVP Tirol zurück und wird neuer Hauptgeschäftsführer. "Mit Martin Malaun haben wir einen Vollprofi gewinnen können", freut sich ÖVP-Landeschef Günther Platter.

Malaun ist gebürtiger Nassereither und lebt in Vomp. Er war in den 90er-Jahren Bezirksgeschäftsführer in Imst und von 1990 bis 2000 Organisationschef der ÖVP Tirol. Danach wechselte er in die Privatwirtschaft und gründete die Agentur Headquarter. Aus dieser Firma wird er aussteigen und seine Anteile verkaufen. Malaun sieht in diesem Job eine große Herausforderung. "Es geht darum, die ÖVP zukunftsfit zu machen, denn die Hausaufgaben hat die ÖVP in der Vergangenheit bestens erledigt." Zuerst wird sich Malaun ein Bild von der Partei intern machen. "Es wird viele Gespräche geben, auch mit der Basis", erklärt der 49-jährige Jurist. In seiner politischen Arbeit werde es keine Schnellschüsse geben. "Das ist nicht mein Stil, ich will durch meine Tätigkeit Nachhaltigkeit in der Partei verankert haben", sagt er.

Die Nachbesetzung des Parteimanagements war notwendig geworden, weil Hannes Rauch in Wien Generalsekretär der Bundes-ÖVP geworden ist. "Damit hat sich die Achse Wien-Tirol sehr verstärkt, auch durch Wissenschaftsminister Karlheinz Töchterle", freut sich Platter.

Frage der FPÖ
Zur Bestellung von Malaun stellt FPÖ-Landespartei- und -Landtagsklubobmann Mag. Gerald Hauser fest: „Ich würde gerne wissen, ob und wenn ja wie viele Aufträge die Werbeagentur Headquarter von der öffentlichen Hand, insbesondere vom Land Tirol, ohne Ausschreibung erhalten hat.“ Ohne eine solche dürfe die öffentliche Hand keinen Auftrag vergeben.

Heftige Kritik kommt von den Grünen
88.128 Euro - das ist zwar nur ein Bruchteil der Summe, die der neue ÖVP-Geschäftsführer Malaun und seine Agentur 'Headquarter' in den letzten Jahren aus dem Innenministerium, vom Land Tirol und von der Stadt Innsbruck überwiesen bekommen haben. Aber für die GRÜNEN ist es die suspekteste Überweisung. "In einem Jahr verdient ein alter Freund für gelegentliche PR-Beratung des Innenministers Platter so viel, wie NormalverdienerInnen in drei Jahren. Das darf man schon fragen, was Malauns Leistung für Platter war", so der GRÜNE Landtagsabgeordnete Gebi Mair. Das haben die GRÜNEN dann im Nationalrat dann auch mehrmals gemacht: Den Innenminister Platter gefragt um welche Tätigkeiten es sich bei Malauns Privat-Beratung gehandelt hat. Es blieb aber immer nur bei dem Hinweis auf "PR-Beratung". Die GRÜNEN vermuten andere Aktivitäten hinter dem 88.128 Euro-Deal zwischen Platter und Malaun aus dem Jahr 2007.

"Tatsache ist: Die ÖVP setzt sich einen Mann in die Parteizentrale, den der Landeshauptmann jahrelang mit öffentlichen Aufträgen eingedeckt und ihm so hunderttausende Euro hinübergeschoben hat. Was das mit der neuen Sauberkeit, von der Platter in den letzten Tagen schwadroniert, zu tun haben soll, ist mir schleierhaft", betont Gebi Mair. Er spricht von einem "Rückfall in Strasser-Zeiten" bei der Tiroler ÖVP. "Lang hat der Sauberkeits-Lack nicht gehalten", sagt Gebi Mair abschließend.

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