Mils will die Bürger befragen

Die neue Brücke über den Inn (blauer Pfeil) ist der zentrale Teil des Projektes "Spange Hall Ost". | Foto: Grafik: Land Tirol/Bezirksblätter
2Bilder
  • Die neue Brücke über den Inn (blauer Pfeil) ist der zentrale Teil des Projektes "Spange Hall Ost".
  • Foto: Grafik: Land Tirol/Bezirksblätter
  • hochgeladen von Stefan Fügenschuh

Die Fraktionen "Lebenswertes Mils", Grüne und SPÖ haben für die nächste Gemeinderatssitzung den Antrag gestellt, eine Volksbefragung zum Mobilitätskonzept durchführen zu lassen.
Jetzt wollen auch Bürgermeister Hanser und seine ÖVP-nahe Liste einen Antrag auf Abhaltung einer Bürgerbefragung stellen. "Es hat sich gezeigt, dass dieses Thema mit sehr vielen Emotionen verbunden ist. Neben den erklärten Gegnern dieses Projektes gibt es auch sehr viele Befürworter, die sich bisher jedoch nicht öffentlich dazu geäußert haben. Deswegen ist jetzt auch die Mehrheitsfraktion 'Gemeinsam für Mils' dafür, die Bevölkerung in diese wichtige Entscheidung mit einzubinden."

Art der Abstimmung offen
Bgm. Hanser hofft, dass sich alle Fraktionen bei der nächsten Sitzung auf ein gemeinsames Vorgehen einigen können. Es soll nicht nur über die geplante "Spange Hall Ost", eine neue Autobahnabfahrt zwischen Hall und Mils, sondern über das ganze Mobilitätskonzept, welches auch den Ausbau der Öffis beinhaltet, abgestimmt werden.
Geklärt werden müssen der Wortlaut der Frage und die Art der Abstimmung. Soll man eine Volksbefragung machen (die Bürger gehen wie bei einer Wahl am Sonntag ins Gemeindeamt) oder eine Bürgerbefragung durchführen (die Bürger bekommen die Frage mit einem Rücksendekuvert per Post). Die Kritiker des Projektes in Hall und Mils bemängeln vor allem die ihrer Meinung nach zu vagen Pläne, neben der Straße auch den öffentlichen Verkehr auszubauen.
"Ich verstehe diese Kritik nicht. Wir tun schon jetzt, Jahre vor dem Baubeginn der Spange Hall Ost, viel für den öffentlichen Verkehr", meint dazu Bgm. Hanser. "Schon mit dem nächsten Winterfahrplan wird der Fahrplan des Regiobusses verbessert und die Linie 4 wird bis nach Mils geführt. Diese Maßnahmen kosten Mils 50.000 Euro im Jahr. Außerdem setzen wir schon jetzt mit einem Tempo-40-Limit die versprochene Lärmreduktion auf der Oberen Dorfstraße um.

Maurer will mehr Infos
Bgm. Hanser will die Bürger- bzw. Volksbefragung schon im Juni stattfinden lassen und glaubt, dass es bis dahin möglich sei, die Bürger umfassend zu informieren. "Das Projekt wurde bisher ungenügend und tendenziös auf seine langfristigen Folgewirkungen untersucht", kritisiert GR Wolfgang Maurer (SPÖ), der selbst jahrzehntelang als Professor für Verkehrsplanung an der Uni Innsbruck lehrte. "Bevor man seriös über das Projekt entscheiden kann, müssen endlich alle Fakten und Zahlen auf den Tisch. Ich kann mir deswegen auch einen späteren Termin für eine Volksabstimmung vorstellen", so Maurer.
Eine zentrale Forderung der Kritiker der Spange Hall Ost ist die Errichtung einer neuen S-Bahn-Haltestelle in Hall/Ost bzw. Mils. Wenn man glaubwürdig vermitteln kann, dass tatsächlich ein neuer Bahnhof entsteht, der viele Pendler zum Umsteigen vom Auto auf die Bahn bewegt, könnte man auch den einen oder anderen Gegner des Projektes dazu bewegen, bei der Volksbefragung mit "Ja" zu stimmen.
Link zum KOMMENTAR: Volksbefragung über "Spange Hall Ost" schafft Klarheit

Die neue Brücke über den Inn (blauer Pfeil) ist der zentrale Teil des Projektes "Spange Hall Ost". | Foto: Grafik: Land Tirol/Bezirksblätter
Bgm. Peter Hanser will die Bürgerbefragung schon im Juni durchführen lassen.
Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.