"Nur die Großen überleben"

Die Lifte am Glungezer werden den heutigen Komfortbedürfnissen der Skifahrer nicht mehr gerecht. | Foto: Glungezerbahn
  • Die Lifte am Glungezer werden den heutigen Komfortbedürfnissen der Skifahrer nicht mehr gerecht.
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TULFES (sf). „Seit 1996 wurden rund 30 Millionen Euro in das Skigebiet Patscherkofel investiert, trotzdem sind wir in roten Zahlen, wir haben schon mehr als 7 Millionen Euro Verlust gemacht“, erklärte Betreiber Peter Schröcksnadel anlässlich der Pressekonferenz zur Zukunft der Skigebiete vergangene Woche.

Keine Schulden in Tulfes
Völlig anders stellt sich die Situation in Tulfes dar. Der Betrieb wurde vergangenes Jahr schuldenfrei von der Fa. Fröschl übernommen. Da so gut wie nichts investiert wurde, wird die Bilanz nicht durch Rückzahlungen, Zinsen oder Abschreibungen belastet. Die Gemeinden der Region bürgten für die erste Saison mit 200.000 Euro. „Die Verluste sind viel geringer ausgefallen als befürchtet“, bestättgt auch Werner Nuding, Obmann des TVB Region Hall-Wattens, ohne konkrete Zahlen zu nennen. Jedenfalls können die Eigentümer Tourismusverband, Agrargemeinschaft Tulfes und Gemeinde Tulfes den Betrieb noch bis ins Jahr 2014 garantieren. Geld für Investitionen ist allerdings keines da, die Liftanlagen dürfen zwar noch mehrere Jahre betrieben werden, sind aber völlig veraltet.
„Kein kleines Skigebiet kann ohne Subventionen überleben, die sind alle stehend k.o.“, formuliert Peter Schröcksnadel die Sachlage drastisch und erklärt weiter, „Es gibt drei Möglichkeiten: die Schließung des Patscherkofels und des Glungezers (was eigentlich undenkbar ist), die öffentliche Hand übernimmt und erhält diese Unternehmen, oder die dritte Möglichkeit ist der Schritt nach vorne.“
Deswegen sollen die beiden Skigebiete verbunden werden.Geplant ist eine neue Talstation im Bereich zwischen Sis-trans und Rinn. Von dort würden dann zwei neue Lifte zu den beiden Skigebieten führen, gleichzeitig würden dort auch neue Pisten entstehen.

Mittelgebirgsgemeinden einig
Die Bürgermeister der Gemeinden Tulfes, Sistrans und Rinn sind sich einig, diesen Weg gemeinsam zu beschreiten. Nachdem es mehrere Möglichkeiten für den Zusammenschluss gibt, wird möglichst rasch mit den in Frage kommenden Grundbesitzern und der Behörde Kontakt aufgenommen, um zu klären, welche Variante umgesetzt werden könnte. Beim Neubau der Lifte und Pisten sollen bestehende Schutzgebiete nicht betroffen werden.
Auch Karl Gostner, Obmann des TVB Innsbruck, ist begeistert: „Wir hoffen auf eine Realisierung des Zusammenschlusses von Patscherkofel und Glungezer und freuen uns, dass diese Vision von einem wahren Fachmann stammt.“ Die Gesamtinvestitionen für diesen Zusammenschluss werden aus heutiger Sicht zirka 50 Millionen betragen und können durch private Investoren realisiert werden, er selbst könne mit einigen Geschäftspartnern diese Summe finanzieren, versicherte Schröcksnadel.

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