Politiker kaufte Waldparzelle

Bürgermeister Peter Hanser wollte die Waldparzelle günstig für die Gemeinde Mils erwerben.
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MILS (sf). Vergangenen Herbst wurde der Gemeinde Mils über einen Rechtsanwalt eine Waldparzelle um 15.000 Euro zum Kauf angeboten. Bgm. Peter Hanser (ÖVP) schien der Preis günstig, deswegen sagte er mündlich zu und holte sich die Genehmigung des Milser Gemeinderates ein.

Als Hanser jedoch den Handel am nächsten Tag abschließen wollte, sagte ihm der Rechtsanwalt ab, weil er auf einen höheren Preis hoffe. Auf die Idee, den Wald teurer zu verkaufen, hatte ihn GR Christian Pittl (Liste Lebenswertes Mils) gebracht, der dem Rechtsanwalt per E-Mail mitteilte, er halte den Preis für zu gering und er könne sich auch vorstellen, die Waldparzelle selbst zu einem höheren Preis zu kaufen. Daraufhin gingen die Wogen in Mils hoch. „Ob sich Herr Pittl noch als ‚Volksvertreter‘ sieht, nachdem er ja nachweislich seine eigenen Interessen über jene der Gemeinde stellt, muss er selbst beurteilen“, formulierte GR Walter Gatt (Freie Tiroler).

Pittl verteidigte sich damit, dass er ja gar keinen konkreten Preis genannt und auch kein Kaufoffert gelegt habe, außerdem sei der Beschluss im Gemeinderat ja öffentlich gewesen, er habe deswegen kein Insiderwissen gehabt.

Auch GR Gfrerer ist empört
Vergangene Woche brachte GR Albert Gfrerer (ÖVP) das Thema noch einmal zur Sprache. Gfrerer machte klar, dass er das Verhalten Pittls sehr missbillige, seiner Meinung nach sei das nicht mit dem Amtseid, den jeder Mandatar im Dorfparlament ableisten muss, vereinbar.

„Ständig werde ich angegriffen, obwohl ich gar nicht mitgeboten habe“, konterte Pittl. „Die Waldparzelle wurde nicht von mir, sondern von einem ÖVP-Gemeinderat gekauft, dass muss auch einmal gesagt werden!“

„Nachdem klar war, dass es bei der Waldparzelle zu einem Bieterwettstreit kommt, habe ich offiziell bekanntgegeben, dass sich die Gemeinde Mils nicht daran beteiligt und kein neues Offert legt“, stellt Bgm Hanser klar. „Daraufhin haben mich zwei Gemeinderäte meiner Fraktion gefragt, ob sie auch mitbieten dürfen. Da die Gemeinde kein Interesse mehr am Kauf hatte, habe ich gesagt, dass das in Ordnung sei. „

Ob es durch den verpassten Kauf zu einem Schaden für Mils gekommen ist, kann Hanser nicht sagen. „Mir wäre es recht, wenn wir diese Angelegenheit jetzt endlich beenden könnten. Es ist alles gesagt worden, im Sinne einer guten Kollegialität wäre es mir recht, wenn wir es darauf beruhen lassen würden“, so Hanser abschließend.

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