Natural Bodybuilding
Newcomerin aus Tirol mit steiler Erfolgskurve

Bodybuilderin Sarah Robatsch war bei uns in der Redaktion zu Gast und sprach über ihre ersten Wettkämpfe im Natural Bodybuilding. | Foto: Kendlbacher
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  • Bodybuilderin Sarah Robatsch war bei uns in der Redaktion zu Gast und sprach über ihre ersten Wettkämpfe im Natural Bodybuilding.
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Im Herbst diesen Jahres nahm die Tirolerin Sarah Robatsch an ihrem ersten Wettkampf im Natural Bodybuilding teil. Bei der Europameisterschaft im deutschen Germersheim erreichte die Newcomerin auf Anhieb den zweiten Platz in der Kategorie "Women`s Bikini Divas Novices". Wettbewerbe der ANBF (Austrian Natural Bodybuilding Federation) in Linz folgten.

HALL. Aus einem Hobby wurde für Sarah Robatsch vor einiger Zeit eine Leidenschaft. Durch ihre Eltern, denen das Fitnessstudio The Point Gesundheit & Fitness gehört, bekam die Tirolerin das Krafttraining quasi in die Wiege gelegt. Im Gespräch mit uns berichtete sie über ihren Weg zu den ersten Wettbewerben, dem tagtäglichen Training und die Pläne für die Zukunft.

Wie alles begann

Im Alter von 15 Jahren war Sarah Robatsch das erste Mal in einem Fitnessstudio. Es war auch die Zeit, in der ihre Eltern ein Fitnessstudio übernommen haben.

„Wenn die eigenen Eltern beruflich ein Fitnessstudio betreiben, dann rutscht man einfach so hinein",

sagt die Sportbegeisterte zu ihren Anfängen. Seit der Coronapandemie fing sie an, das Training ernstzunehmen. Zuvor betrieb sie den Kraftsport nur als Hobby, als Ausgleich zum Berufsalltag.

„Ich habe angefangen, fünf, sechs Mal die Woche nach einem Trainingsplan zu trainieren. Dann habe ich gemerkt, dass ich mich mit dem Krafttraining jetzt auskenne, aber bei der richtigen Ernährung fehlte mir noch das Wissen."

Da kam ihr Trainer Pierre Foechterle ins Spiel. Er arbeitete gemeinsam mit Sarah einen optimalen Trainings- und Ernährungsplan aus. Von Dezember 2022 bis Jänner 2023 war sie anschließend zusammen mit ihrem Bruder in Australien. Dort traf sie sich mit einem Bodybuilder, der ebenfalls von Coach Foechterle trainiert wird. Durch dieses Treffen und die große Bodybuilder-Szene in Australien entschied sich die Tirolerin dazu, auch bei Wettkämpfen teilnehmen zu wollen.

Die Familie und Freunde von Sarah stehen bei jedem Wettkampf immer hinter ihr. | Foto: Patrick Graber
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Die ersten Wettkämpfe

In Hinblick auf den ersten Wettbewerb, die Europameisterschaft in Germersheim, wurden die Trainingsstunden länger und intensiver. Sieben Tage die Woche mit einem "Active Rest Day", bei dem Cardiotraining und Dehnen auf dem Programm steht, bestimmen ab diesem Zeitpunkt den Alltag von Sarah. Zudem musste das Posing geübt werden – also wie man auf der Bühne die Muskeln richtig präsentiert.

„Das Posing war die größte Herausforderung zu Beginn. Auch das Laufen auf hohen Schuhen war sehr schwierig. Ich habe eigentlich nie High Heels an",

erzählt Robatsch. Als es dann nach Germersheim ging, war die Konkurrenz groß. Insgesamt 17 Teilnehmerinnen gingen in der Klasse "Women`s Bikini Divas Novice" an den Start. Hier gelang der Tirolerin auf Anhieb der zweite Platz. In der Kategorie "Bikini Klasse Tall" für größere Frauen wurde sie Sechste. Ein Riesenerfolg für die Newcomerin. Auf der Bühne gibt es dabei viele Dinge zu beachten. Vier Grundposen müssen absolviert werden. Eine ausgewählte Jury bewertet diese. Zum Abschluss gibt es einen individuellen "I-Walk". Dabei müssen die Teilnehmerinnen auf dem Laufsteg einmal nach vor und wieder zurück gehen. Am Ende entscheidet die Jury, wer gewinnt. Da Sarah in der Amateurklasse unterwegs war, gab es kein Preisgeld. Allerdings kann sie eine Medaille für den zweiten Platz ihr Eigen nennen.

Das Posen war für die junge Tirolerin die größte Herausforderung in der Vorbereitung für den Wettbewerb. | Foto: Patrick Graber
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Ein Sport mit Risiken

Das extreme Training und die hohe Belastung für den Körper sind auf Dauer nicht gesund. Die Hormone können dabei verrückt spielen, außerdem bleibt bei vielen Frauend die Periode aus. Auch eine Essstörung zählt zu den Risiken.

„Dieser Sport ist wahnsinnig schön. Das Gefühl, das man hat, wenn man auf der Bühne steht, ist mit nichts zu vergleichen. Trotzdem darf man den Gesundheitsfaktor nicht vergessen. Langfristig kann ich diese Wettkämpfe nicht betreiben."

Sarah ist sehr reflektiert in Bezug auf die gesundheitlichen Risiken ihrer Leidenschaft. Auch ihre Eltern Wissen um die Gefahr des Sports. Allen ist bewusst, dass es längerfristig nicht gesund ist. Ein Risiko ist auch die mentale Belastung des Sports. Das ständige Spiel mit dem eigenen Gewicht kann für viele eine große psychische Herausforderung sein.

„Negativ sind oft Kommentare über das Gewicht. Viele Menschen sprechen einen darauf an, dass man ja so schön abgenommen habe. Was sie nicht wissen, ist, dass man sich eigentlich oft in diesen Situationen in einem ungesunden Körperfettbereich befindet. Für viele Athletinnen ist das mental eine große Belastung",

 erzählt Sarah.

Ruhige Zukunftspläne

Als Nächstes steht erstmal eine Pause bevor. Auch wegen der eigenen Gesundheit.

„Ich will jetzt zunächst mal wieder zu meinem Wohlfühlgewicht zurück. Das Tracken der Ernährung, also das genaue Aufzeichnen der Lebensmittel, werde ich jetzt mal für einige Zeit aufhören",

sieht die Tirolerin ihre Zukunft gelassen. Trotzdem will sie irgendwann wieder bei einem Wettkampf teilnehmen. Wann das sein wird, weiß sie noch nicht. Was sie weiß ist, dass sie eines Tages ganz oben auf dem Treppchen stehen will.

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