WK-Bezirksobmann Jenewein: Mehr Schwung, bitte!

TIROLER BEZIRKSBLÄTTER: Herr Jenewein, wie verlief 2012 und was bringt das neue Jahr aus wirtschaftlicher Sicht?
Hermann Jenewein: "Die Tiroler Unternehmer zeigen sich laut aktuellem TOP Tirol-Konjunkturbarometer – darin werden regelmäßig die Erwartungen der Tiroler Leitbetriebe erfasst - mit dem abgelaufenen Geschäftsjahr durchaus zufrieden. Die Eintrübung auf den wichtigen Exportmärkten bleibt aber selbstverständlich nicht ohne Auswirkungen für Tirol. Daran wird sich laut den Prognosen auch in der ersten Jahreshälfte 2013 noch nicht viel ändern: Wir rechnen also mit einem schwierigen Start, allerdings mit Aussicht auf ein Happy End."
Die Wintersaison ist in vollem Gange. Welche Wünsche bestehen diesbezüglich von Seiten der Wirtschaft?
"Optimierungsbedarf gibt es reichlich. Vorrangig würden wir aber Verbesserungen der vorhandenen Infrastruktur als dringend notwendig erachten. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, sollten etwa Skigebietsverbindungen wie jene von der Mutterer Alm über das Birgitz Köpfl in die Axamer Lizum sowie bestenfalls auch noch weiter in die Schlick 2000 ermöglicht werden. Eine Umsetzung dieser Pläne für ein attraktives Großraumskigebiet in unmittelbarer Nähe von Innsbruck wäre sehr zu begrüßen. Deshalb freuen wir uns über alle positiven Entwicklungen und Schritte in diese Richtung."
Wo sehen Sie noch dringenden Handlungsbedarf?
"Nach wie vor beim Thema Wohnen. Der Kostendruck steigt und es wird für die ausführenden Firmen immer schwieriger, kostendeckend zu arbeiten. Zugleich wird das Ziel, leistbaren Wohnraum für die Tiroler Bevölkerung zu schaffen, zunehmend in Frage gestellt. Um beiden Entwicklungen entgegenzuwirken, hat eine von der Landesinnung Bau Tirol initiierte Arbeitsgruppe im Herbst 2012 ein ausführliches Strategiepapier mit Vorschlägen zur Kostenreduktion im geförderten Tiroler Wohnbau vorgelegt. Laut den Experten könnten bis zu 15 Prozent eingespart werden!"
Braucht es speziell auch im Bezirk Innsbruck Land mehr Taten?
"Auf alle Fälle! Lange diskutiert wurden etwa ein Autobahnanschluss für Mils und ein Golfplatz in Axams-Grinzens. Während ersteres Projekt nun endlich auf Schiene zu sein scheint – an der Notwendigkeit besteht aus wirtschaftlicher Sicht kein Zweifel – hat sich Zweiteres zu einem Negativbeispiel für ein absolutes Übermaß an Bürokratie entwickelt. Die Initiatoren haben sich jahrelang und bisher leider vergeblich, um einen positiven Umweltverträglichkeitsbescheid bemüht. Allein die Kosten für den Behördenmarathon gehen in die Hunderttausende. Wir erhoffen uns eine Kehrtwende im neuen Jahr, sodass dieses ambitionierte Vorhaben doch noch verwirklicht werden kann."
Gibt es sonst Wichtiges zu vermelden?
"Ja und zwar in eigener Sache: Um die Synergien auf regionaler Ebene noch besser nutzen zu können, wurde die Leitung der Bezirksstellen Innsbruck Stadt und Land mit Beginn des neuen Jahres zusammen gelegt. Mag. Matthias Pöschl, ein erfahrener Mitarbeiter der Wirtschaftskammer Tirol, unterstützt mich und Hermann Jenewein, Obmann der WK-Bezirksstelle Innsbruck Land, als neuer Bezirksstellenleiter und bemüht sich mit uns gemeinsam um eine intensive und gezielte Interessenvertretung."

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