Anders, aber trotzdem gleich
Mit der Ausstellung „Hall in Bewegung - Spuren der Migration in Tirol“ wird ein Schlaglicht auf die Migrationsgeschichte der Stadt Hall geworfen.
Die Haller Salvatorgasse war seit jeher ein Brennpunkt unterschiedlicher Kulturen. Bereits im Mittelalter deponierten hier fahrende Händler ihre Waren für den Markt, Gasthäuser beherbergten Kaufleute aus aller Herren Länder und auch später gab es mit dem muslimischen Gebetsraum und den Arbeiterwohnungen zahlreiche Anknüpfungspunkte mit fremden Kulturen.
Gekommen, um zu bleiben
Die seit vergangener Woche laufende Ausstellung eines Teiles der österreichischen Zeitgeschichte behandelt die Rolle der Gastarbeiter und deren Nachkommen in Tirol. Hinter öffentlich installierten Türen und Fenstern erhält man Einblicke in fremdartig anmutende Lebensgeschichten. Die Ängste, Hoffnungen und Konflikte der Menschen von damals wirken gerade in einer Stadt wie Hall mit ihrem vergleichsweise hohen Ausländeranteil auch in die Gegenwart hinein.
Migration und Integration in Hall
Das beweisen die nach wie vor geteilten Meinungen der Bevölkerung zum Thema Integration. Von „Akzeptabel, wenn sie unsere Sprache beherrschen“ bis „völlig inakzeptabel, wenn die Frau bis auf den Gesichtsschlitz verschleiert zwei Meter hinter dem Mann her trotten muss“ reichen die Aussagen von Passanten. Aber genau das ist ja Sinn und Zweck der von Verena Sauermann, Veronika Settele und Katharina Santer kuratierten Installation - nämlich die Themen Migration und Integration öffentlich anzusprechen und einen Dialog anzuregen. Die Ausstellung läuft noch bis 25. Oktober, nähere Informationen unter www.hall-in-bewegung.at.
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.