Heißes Eisen seit 70 Jahren

Vier Generationen auf einem Foto: Die Familie Pernlochner feierte ihr Jubiläum stilgerecht in der Werkstatt in Rum.
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  • Vier Generationen auf einem Foto: Die Familie Pernlochner feierte ihr Jubiläum stilgerecht in der Werkstatt in Rum.
  • hochgeladen von Agnes Czingulszki (acz)

RUM. "Zum 70-Jahr-Jubiläum brauchst du keine kleine Feier machen", war sich die Seniorchefin Loni Pernlochner sicher, als ihr Enkel, Florian Pernlochner, mit der Idee einer feinen Familiengrillerei zum 70. Jubiläum der Rumer Schmiede&Schlosserei bei ihr im Heim aufkreuzte. Die rüstige 98-Jährige hat nicht nur den Aufbau des Betriebes miterlebt – damals war ihr Mann als Hufschmied tätig –, sondern auch zahlreiche Wendepunkte. So zum Beispiel jene Änderungen, die mit dem Auftauchen der Maschinen einhergingern. "Über Nacht waren die Rösser weg und die Landmaschinen da", erklärte sie vor zirka 200 Gästen vergangenen Freitag in der Schmiede in der Murstraße. Man war gezwungen, umzudenken, denn Hufeisen brauchte man kaum mehr. So sattelte man um, reparierte die neuen Traktoren und war als Bauschlosser u.a. auch bei der Entstehung der Europabrücke tätig. Heute führt – nach Max Senior und Max Junior – Florian Pernlochner die Geschicke der Schmiede&Schlosserei in dritter Generation. Er hat sich in Zeiten der Digitalisierung und Automatisierung ebenfalls spezialisiert. Er ist als Kunstschmied weit bekannt, sein Auftraggeber ist zum Beispiel das Bundesdenkmalamt: Die Reparatur und Restaurierung des Hofgartengeländers in Innsbruck ist seine Arbeit.

Treue Mitarbeiter bei Perchnlochner

Florian sprach ebenfalls zur versammelten Menge von FreundInnen und WegbegleiterInnen: "Am wichtigsten ist die Liebe zum Handwerk", meinte er. Aber auch die treuen Mitarbeiter lobte er in höchsten Tönen. Diese wurden im Zuge der Jubiläumsfeier für ihre Arbeit geehrt.
Unter den Ehrengästen konnte LHStv. Ingrid Felipe begrüßt werden, die in ihrer Ansprache viel Persönliches preisgab: "Ich kenne Florian seit unserer Kindheit und schätze ihn sehr. Er war auch derjenige, der vor zwei Jahren das Grabkreuz meines Vaters gestaltete. Ein echtes Meisterwerk", sagte sie voller Anerkennung. Anschließend ließ man den Abend bei Musik, Speis und Trank gemeinsam ausklingen.

Zur Sache

1948 beginnt Max Pernlochner sen. mit seiner Frau Apollonia den Betrieb in Arzl aufzubauen. In frühen Jahren schon beginnt der 1945 geborene Max Pernlochner jun. im Betrieb zu arbeiten. Kurze Zeit später lässt sich Max Pernlochner von der Firma Felder in Absam einen Federhammer bauen, mit dem es möglich wird, Eisenklammern für den Bergbau in Serie zu schmieden. Mit dem Gewinn kann Pernlochner in Rum ein Grundstück erwerben und ein Wohnhaus samt Werkstätte bauen. Max Pernlochner jun. legt 1966 die Prüfung als Wagenschmied ab. Zu dieser Zeit macht sich das Problem bemerkbar, dass die Pferdefuhrwerke von Traktoren verdrängt werden. Auch im Bergbau wird nun mit anderen Systemen gearbeitet. Nun liegt es an Max Pernlochner jun. den Betrieb in eine neue Richtung zu führen. Er legt die Prüfung zum Schlossermeister ab und übernimmt mit seiner Frau Marie Luise den Betrieb von seinem Vater. Über Jahrzehnte entwickelt sich aus der Huf- und Wagenschmiede ein kleiner, flexibler handwerklicher Betrieb.
1998 tritt Sohn von Max Pernlochner jun., Florian Pernlochner, in den Betrieb ein und führt diesen seit 1. Jänner 2005 in der 3. Generation fort. (Auszug www.pernlochner.at)

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