Schwanger in Florenz – Flucht in den Wacker-Fansektor

Wir waren auf der Heimreise unseres Italienurlaubes im Jahre 2000. „Zufällig“ fand genau da das Rückspiel im Uefa Cup AC Florenz vs FC Tirol in Florenz statt. Wir hatten das Heimspiel durch Tore von Gilewicz (2) und Baur 3:1 gewonnen. Also wurde am 28.9.2000 ein Zwischenstopp in Florenz eingelegt. Um meine, im 6. Monat schwangeren Frau zu schonen, investierte ich an der Stadionkassa in zwei teure Tickets auf der Haupttribüne – im guten Glauben, dass es dort recht entspannt zugehen würde. Schon in der 8. Minute schoss Wolfi Mair das 1:0. Nicht allzu überschwänglich, aber doch, beklatschte ich unsere Führung – gefühlte 64.000 Augenpaare (abzüglich unserer Fans) bestraften mich mit bösen Blicken. Es ging so weit, dass unmittelbare Sitznachbarn uns unmissverständlich zu verstehen gaben, dass wir hier nicht gerne gesehen sind und verschwinden sollten. Wir fühlten uns mehr als Unwohl unter den fanatischen Italienern und traten die Flucht an in den Tiroler Fansektor. Nach einigen Diskussionen („Meine Frau ist schwanger – es ist zu gefährlich auf der Hauptribüne“) ließ man uns in den menschenunwürdigen Fankäfig ein. Unglaublich, aber wir fühlten uns richtig wohl und sicher. Vom Spiel war durch das Käfiggitter direkt in der Ecke des Unterranges nicht wirklich viel zu sehen, aber wir bejubelten letztendlich ein 2:2 durch Gilewiczs in der 87. Minute, das uns mit dem Weiterkommen in die 2. Uefa Cup Runde belohnte! In dieser Nacht brannten Autos in Florenz und „wir“ wurden mit Hunderten Polizisten aus dem Sektor geführt, um uns vor den aufgebrachten italienischen Anhängern zu schützen.
An diesen Fussballausflug erinnert sich sogar noch meine Frau sehr gut und wir sind heilfroh gesund nach Hause gekommen zu sein! Unsere heute 11jährige Tochter Alina war auch dabei … damals in Florenz 2000.

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