Klima
Der Klimawandel in Kärnten
Meteorologe Gerhard Hohenwarter warnt im Schulzentrum Hermagor: „Es ist fünf vor zwölf!“
HERMAGOR (jost). Anlässlich „zehn Jahre UNESCO-Schule“ präsentierte das Bundes-Oberstufenrealgymnasium (BORG) Hermagor kürzlich unter der Headline „Klimawandel“ seinen Themen-Schwerpunkt des Schuljahres 2019/2020 in der vollbesetzten Aula des Bundes-Schulzentrums Hermagor.
Konzentriert lauschten etwa 300 interessierte Besucher (BORG,HLW,NMS), darunter auch Bürgermeister Siegfried Ronacher, Gemeinderat und Haustechnik-Unternehmer Franz Wiedenig, Gletscherforscher Gerhard Hohenwarter senior, Schulqualitätsmanagerinnen Gabriele Patterer und Sabine Weber, dem von Gerhard Hohenwarter, Mitarbeiter der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) Klagenfurt, beeindruckend und spannend gestalteten einstündigen Vortrag über die aktuelle Situation des Klimawandels in Kärnten.
Die laufenden Aufzeichnungen der ZAMG zeigen ganz klar, dass etwa ab den frühen 1980er-Jahren durch weltweite Treibhaus-Gase die durchschnittlichen Temperaturen auch in unseren Breiten weit schneller als ursprünglich prognostiziert ansteigen.
Hohenwarter: „Es ist fünf vor zwölf; wir liegen jetzt schon um etwa zwei Grad über dem Ziel, und wenn nicht sofort Gegenmaßnahmen eingeleitet werden, erreichen wir gegen Ende des Jahrhunderts Werte, die bis zu acht Grad über dem Klimaziel liegen.
Die Folgen wären fatal. Dürre, totale Vegetationsverschiebungen, Wassermangel durch Abschmelzen der Gletscher, Ansteigen des Meeresspiegels, Absterben verschiedener Pflanzen und Baumarten (speziell Fichte) usw.“
Hohenwarter appelliert weiter: „Jede und jeder von uns kann dagegen was tun. Zum Beispiel mehr Radfahren oder zu Fuß gehen, Reduktion und Vermeidung von unnotwendigen Autofahrten, mehr öffentliche Verkehrsmittel benutzen, Viel-Fliegerei und häufige Kreuzfahrten streichen.“
Weiters zeigen die ZAMG-Aufzeichnungen eine deutliche Zunahme der Hitzetage im Sommer. Diese könnten von derzeit durchschnittlich zehn Hitzetagen pro Sommer auf künftig bis zu 35 pro Sommer steigen.
Hohenwarter: „Alle sind gefordert, sofort zu handeln, es darf kein Zuwarten mehr geben!“
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