Lederhosen treffen auf Feuer und Erde

Am Donnerstag, 27. November haben Kunst- und Modeinteressierte die einmalige Gelegenheit, in der Villacher Schauwerkstatt „S`Herzle“ Einblicke in die Kreativität der Künstlerinnen zu bekommen. Die Vorderbergerin Linda Schaller erfüllte sich vor eineinhalb Jahren ihren Lebenstraum und eröffnete ihr eigenes Geschäft, welches so unkonventionell ist, wie die Besitzerin selbst. Zurückhaltung ist nicht ihr Ding, Linda mag es schrill und ausgeflippt, bedient sich keiner Klischees und liebt Gratwanderungen. Die gelernte Goldschmiedin hat Trachtenmode neu interpretiert. Ihr Stilempfinden mit dem Zusammenspiel von Tradition und Moderne spiegelt sich in allen Kollektionen wieder. Jedes Teil ist ein Unikat, besticht durch Extravaganz und Handwerkskunst. Schaller`s Herz schlägt jedoch für Lederhosen und sie interpretiert ihre Philosophie: „Lederhosen erleben seit Jahren ein grossartiges Revivel, sind für Weiberleit und Manderleit alltagstauglich, weil sie robust, urtypisch und so bequem sind“. Aber Linda`s freche und knackige Krachledernen sind nicht Massenware, denn die Designerin peppt sie mit liebevollen Details auf, sodass sie pure Lebensfreude vermitteln.

Kunst die aus dem Feuer kommt
Bei der Keramikkünstlerin Elisabeth Muffat aus Schmölzing bei St. Stefan a.d. Gail kommt es immer „auf den richtigen Ton an“. Bei der Vernissage zeigt sie Exponate ihrer Rauchbrandarbeiten. Muffat war vor ihrer Pensionierung Werkserzieherin in Gailtaler Volksschulen, konnte so bereits die Kleinsten von ihrer Tonkunst überzeugen und gestaltete mit den Kindern zwei Wände der Hermagorer Volksschule, die den Lebenszyklus unter Einbeziehung keltischer Symbole darstellten. Aber nicht nur in ihrer Heimat ist Elisabeth erfolgreich, so arbeitete sie an einem Hilfsprojekt ihrer Freundin Brigitte Brandmüller in Tansania mit und setzte beim dortigen neu errichteten Kindergarten künstlerisch Akzente und leitete Töpferworkshops. „Die Grundelemente für meine Arbeiten sind Erde, Wasser, Luft und Feuer“ schildert die ... und ergänzt: „Das Schöne an meiner Kunst ist der Überraschungseffekt, denn die Oberflächen meiner Objekte erhalten durch das Feuer im Rauchbrand eine individuelle Lebendigkeit und Formschönheit“.

Erster Treffen
„Wir haben uns in der Schule kennengelernt“ lachen die beiden Querdenkerinnen über ihre erste Begegnung. „Elisabeth war meine Werklehrerin in der Volksschule St. Stefan“ erinnert sich Linda Schaller und Muffat wiederum besuchte vor zehn Jahren einen Goldschmiedekurs bei Linda. So kreuzten sich ihre künstlerischen Wege und daraus entstand eine Freundschaft, welche durch die gemeinsame Kreativität verstärkt wurde. Nun haben sich die beiden Gailtalerinnen einen Wunsch erfüllt und laden zu ihrer ersten gemeinsamen Ausstellung ein.