Zwischen Euphorie und Wahlfrust

13Bilder

Gailtal (nic). Am Sonntag, den 3. März war Landtagswahl. Die WOCHE war am Wahltag vor Ort in den Bezirks-Wahlzentralen. Ein Lokalaugenschein.
Fröhliche Angespanntheit im Rathaus bei der SPÖ, frühzeitige Entspannung im Bürgerbüro der ÖVP und entsetzte, ratlose Gesichter im Parteibüro der FPK: Die Stimmung der Politiker in Hermagor hätte am Nachmittag des Wahlsonntags kaum unterschiedlicher sein können.

"Haben es geschafft"
Schon vor der Schließung der letzten Wahllokale zeichnete sich die Sensation ab. SPÖ und ÖVP liegen im Bezirk fast gleich auf, die Freiheitlichen gehen mit einem Minus von über 23 Prozent als die großen Verlierer dieser Wahl hervor. Siegmund Astner studiert gemeinsam mit Parteifreunden im SPÖ-Hauptquartier im Bezirk Hermagor immer wieder neue Ergebnislisten. Zwischendurch telefoniert er unter anderem mit dem SPÖ Spitzenkandidaten aus dem Bezirk: Josef Zoppoth.
Der Vize-Bürgermeister aus Kötschach-Mauthen ist mit dem Wagen auf dem Weg nach Hermagor und wird gegen 16 Uhr schon sehnsüchtig erwartet. Die Stimmung ist gelöst, Schulterklopfen und Umarmungen sieht man immer wieder. "Wir haben es geschafft," sind sich die SPÖler bald ganz sicher.
Nur wenige Meter Luftlinie entfernt herrscht in der Hermagorer Bezirks-Parteizentrale der FPK Fassungslosigkeit. Der Weg zu den Büroräumen führt durch eine Baustelle im Gebäude, die Tristesse ausdrückt.

Triste Stimmung bei der FPK
FPK-Spitzenkandidat Hermann Jantschgi bemüht sich um Sachlichkeit: "Wir konnten unsere Botschaften scheinbar nicht an die Wähler vermitteln," so sein Erklärungsansatz. Und der Bürgermeister aus Kirchbach fügt hinzu: "Wir müssen die Ärmel hochkrempeln und durchstarten." Die Enttäuschung über das Votum der Bürger steht allen in der Parteizentrale ins Gesicht geschrieben.
ÖVP-Spitzenkandidat Leopold Astner aus Tröpolach verlässt das Bürgerbüro an der Gösseringlände schon am frühen Nachmittag beruhigt in Richtung Klagenfurt. Für sein Team vor Ort, darunter auch Stadträtin Irmgard Hartlieb ist der Parteierfolg nicht mehr zu leugnen. Die ersten Sektkorken knallen, auch wenn das Endergebnis noch nicht vorliegt. Astner freut sich über das "Super-Resultat" und erklärt uns im WOCHE-Telfonat erleichtert: "Unser Erfolg hängt eng mit dem Spitzenkandidaten aus dem Lesachtal, Gabriel Obernosterer, und unserem engagierten Wahlkampf zusammen. Alle waren hochmotiviert und haben tolle Arbeit geleistet."
Wie auch Josef Zoppoth (SPÖ) möchte Leopold Astner (ÖVP) in Zukunft als persönliches Ziel Nummer Eins von der Landeshauptstadt aus die Menschen im Wahlbezirk unterstützen und erfolgreiche Zukunftsarbeit leisten.

Viele Gewinner, ein Verlierer
­
(nic). Der Wahlzettel an diesem Sonntag bot neun Möglichkeiten, um eine gültige Stimme abzugeben. Neben den "großen" Gewinnern ÖVP und SPÖ sowie dem Verlierer FPK, schrieben auch drei kleinere Parteien politische Geschichte. Mit einem Plus von fast fünf Prozent landeten die Grünen im Bezirk Hermagor auf Platz 4.
Das Team Stronach erwies sich, ähnlich wie im landesweiten Ergebnis als Senkrechtstarter und schloss den Wahl-Sonntag mit 6,89 Prozent der Stimmen ab. Die BZÖ bekam 3,67 Prozent. Alle übrigen, die zur Wahl angetreten waren, mussten sich mit Resultaten unter einem Prozent zufrieden geben.
Markus Saueregger, der im Wahlkreis 4 für die Grünen kandidierte, erlebte den Wahlabend in der Parteizentrale in Klagenfurt. Er zeigte sich überaus zufrieden mit dem Ergebnis: "Das ist ein Auftrag für den Ausbau der grünen Arbeit im Bezirk Hermagor," sagte Saueregger. Er zeigte sich keineswegs überrascht über das Wahl-Debakel der FPL und freute sich für SPÖ und ÖVP über deren Erfolge. "Dem Team Stronach bin ich fast schon dankbar, dass es gelang so viele Stimmen abzuziehen.
Christian Fercher wollte diesen Erfolg am frühen Abend noch nicht kommentieren. Er wolle sich erst umfassend über alle Zahlen informieren und könne erst dann etwas dazu sagen, ließ er verlauten.
Die Wahlbeteiligung schwankte im Bezirk übrigens und war in Richtung einer fundierten Analyse sicher ein nicht zu unterschätzender Faktor. Um rund zehn Prozent niedriger als bei der letzten Wahl 2009 war sie im Bezirk Hermagor. Ähnlich niedrig fiel die Wahlbereitschaft bei den Bürgern in Bad Bleiberg und Feistritz/Gail im Vergleich aus. Hier gingen jeweils nur knapp 72 Prozent zur Wahlurne.

Anzeige
Ein Event für alle: THE LAKE ROCKS SUP FESTIVAL am Faaker See vom 9. -14. Mai.  | Foto: Andy Klotz Fotografie
24

THE LAKE ROCKS SUP Festival 2024
Paddelspaß für alle am Faaker See

Die Stand Up Paddel Welt blickt Anfang Mai wieder auf den Faaker See und macht das THE LAKE ROCKS Festival zu einem Event für jedermann: Es lädt zum Anfeuern, Ausprobieren und Mitpaddeln. FAAKER SEE. Villach wird einmal mehr seinem Ruf als DIE Paddelstadt im Alpen-Adria-Raum gerecht, wenn vom 9. bis 12. Mai 2024 das THE LAKE ROCKS SUP Festival zum dritten Mal in die Draustadt einlädt. Wettkämpfe, Rahmenprogramm und kostenlose Testmöglichkeiten bieten ein abwechslungsreiches Programm für...

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Du willst eigene Beiträge veröffentlichen?

Werde Regionaut!

Jetzt registrieren

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.