Betriebe sind oft ganz ratlos

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GAILTAL (nic). Barrierefreiheit ist das Stichwort, das sowohl Gemeinden, als auch Betriebe bewegt, denn ab 1. Januar 2016 läuft die Übergangsfrist für erforderliche Umbaumaßnahmen ab. Viele Firmen sind überfordert, wollen sich nicht zur Problematik äußern.

Nicht konkret genug

WernEr Plasounig, Leiter der WKO-Bezirksstelle in Hermagor, ist sicher, dass die Kammer ihre Mitgliedsbetriebe seit Inkrafttreten des Gesetzes 2006 stetig informiert hat. „Die große Problematik besteht darin, dass viele Betriebe verunsichert sind, was sie tun müssen. Das Gesetz erscheint nicht konkret genug“, sagt er. Und ergänzt: „Die Wirtschaftskrise 2008 hat das Ganze erst einmal auf Eis gelegt.“
Hanns Stattmann, Inhaber eines Modegeschäfts in Hermagor, lebt ebenso wie seine Kunden, seit Jahren mit einer Stufe im Eingangsbereich. „Wir sind stets bemüht zu helfen und halten gern die Tür auf“, versichert der engagierte Kaufmann. Doch das wird in Zukunft nicht reichen.
Daher haben er und seine Frau sich längst informiert und planen einen Umbau. Eine zusätzliche Schwierigkeit sind Grundstücksgrenzen. Die Rampe, die er bauen lassen will, fällt jedoch in den öffentlichen Bereich.
Es laufen dazu intensive Gespräche mit der Stadtgemeinde. „Vor Baubeginn brauchen wir unbedingt die schriftliche Genehmigung“, sagt Hanns Stattmann nachdrücklich.
Doch damit ist den Vorgaben längst nicht Genüge getan. Ein Handlauf, Glasmarkierungen, eine größere Umkleide und ein barrierefreier Internetauftritt – all das muss folgen. „Leider gibt es keine Stelle, die durch eine Vorab-Besichtigung konkrete Hilfe bietet,“ bedauert er.

Kein Hausverstand
Engagiert, aber ein wenig ratlos ist auch Herwig Ertl aus Kötschach-Mauthen. Der erklärte Genussmensch hat sein Geschäft schon umgebaut und damit Barrieren bewusst und aus Überzeugung beseitigt. Zur Wohlfühlatmosphäre im Laden kommt viel Platz, der auch einem Rollstuhlfahrer den Einkauf erleichtert. Dazu kommt, so Ertl: „Wir beraten und begleiten unsere Kunden intensiv beim Einkauf. Das beginnt mit dem Aufhalten der Tür.“
Eine mobile Rampe soll das Betreten erleichtern und natürlich folgen weitere Maßnahmen, wie die Barrierefreiheit der Homepage. Für Ertl ist das Ganze Teil einer generellen Geschäftsphilosophie. Alle sollen sich bei ihm wohl fühlen und genießen. Er bedauert ebenso wie sein Hermagorer Kollege und viele andere auch, dass mit gesundem Hausverstand keine Lösungen in Sicht sind.

Schlechte Perspektive

Die meisten Firmen befürchten, dass sich das Ganze negativ auswirkt und das eine oder andere Geschäft in Innenstadtlage sogar aufgeben muss.

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