Ein Lächeln als Drohgebärde

- <b>Tierpsychologin und Hundetrainerin</b> Margit Nötzberger weiß, auf welche Signale sie bei ihrer Amy achten muss.
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Zwei St. Pöltner Expertinnen erklären, warum uns Tiere falsch verstehen.
ST. PÖLTEN (jg). Sie begleiten uns seit vielen Jahren, leben mit uns unter einem Dach und trotzdem verstehen sie uns oft nicht. Gemeint sind nicht Ehepartner, sondern Hund und Katz. Susi und Strolchi geben uns unmissverständliche Signale, unsere Reaktion ist für sie aber oft ein Rätsel.
"Menschen verhalten sich oft falsch, weil sie nicht wissen, was ihr Hund ihnen sagen will", sagt die St. Pöltner Tierpsychologin und Hundetrainerin Margit Nötzberger. Berührungen etwa seien für Tiere oft etwas ganz anderes als für Menschen.
Dem Hund die Zähne zeigen
"Man sagt zum Hund etwa 'jetzt bleib sitzen' und hebt dabei die Hand. Damit gibt man ihm aber eigentlich ein Zeichen zum Aufstehen", bringt die erfahrene Tierhalterin Michaela Plesser ein weiteres Beispiel für die Kommunikation zwischen Tier und Mensch, die zu Missverständnissen führen kann. Im schlimmsten Fall können Missverständnisse gar zu Unfällen führen, wie die St. Pöltnerin weiß: Lächeln und in die Augen schauen ist zwischen Menschen ein Akt der Freundlichkeit. "Für den Hund ist dies eine Drohgebärde", sagt Plesser – nicht zuletzt, weil man beim Lächeln die Zähne zeigt.
Im Prinzip reagieren Hunde laut Nötzberger vor allem auf die Körpersprache des Gegenübers. Deshalb kommen im Training vorrangig "Sichtzeichen" zum Einsatz. Akustische Befehle werden hingegen überbewertet: "Der Mensch quagelt Tiere zu oft einfach nieder", sagt Plesser. Will man mit Tieren richtig kommunizieren, müsse man laut den beiden Expertinnen vor allem beobachten, wie die Tiere untereinander kommunizieren.
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