Arbeitslosigkeit in St. Pölten: Jeder dritte Jobsuchende ist über 50
ST. PÖLTEN (jg). "Hinten nach hängt etwa der Baubereich", sagt Karl Lanzenbacher – Man könnte meinen, dass der schöne Oktober die Arbeiten auf Baustellen voranbrachte. Dass in St. Pölten dennoch viele, die der Branche zugerechnet werden können, arbeitslos sind, hänge laut dem stellvertretenden Geschäftsstellenleister des Arbeitsmarktservice (AMS) St. Pölten mit der Branchen-Situation allgemein zusammen.
Arbeitslosenquote stieg auf 7,6 Prozent
Ende Oktober waren beim AMS St. Pölten insgesamt 5.086 Arbeitslose vorgemerkt. Das sind um 515 Personen oder 11,3 Prozent mehr als im Oktober des Vorjahres. Hinzu kommen 1.190 Personen, die sich in Schulungen befinden. Gesamt stieg die Arbeitslosenquote in St. Pölten auf 7,6 Prozent. Besonders stark vom Anstieg der Arbeitslosigkeit betroffen sind in St. Pölten Ausländer (+23,5 Prozent), Personen mit gesundheitlichen Vermittlungseinschränkungen (+26,9 Prozent), Personen, die "nur" über einen Pflichtschulabschluss verfügen (+12,3 Prozent) und über 50-Jährige (Plus 17,2 Prozent) – In St. Pölten ist damit aktuell fast jeder dritte Jobsuchende 50 Jahre und älter.
"Einstellungssache 50+"
Teilweise stieg die sogenannte "Altersarbeitslosigkeit" in den vergangenen Monaten gar um bis zu 25 Prozent. "Hinzu kommt, dass Personen im Alter ab 50 deutlich länger auf Arbeitssuche sind als jüngere AMS-Kunden", so Lanzenbacher. Nicht zuletzt aus diesem Grund startete das AMS gemeinsam mit dem Land und der Arbeiter- sowie der Wirtschaftskammer die Kampagne "Einstellungssache 50+", mit deren Hilfe arbeitslose Personen ab 50 und Unternehmen auf konkrete Unterstützungsangebote aufmerksam gemacht werden. Im Rahmen eines "Job-Datings" wurden dahingehend 59 Arbeitssuchende mit acht Unternehmen – darunter die Bäckerei Hager und der Wachdienst G4S – zusammengebracht. In einem weiteren Schritt werden die Berater des AMS St. Pölten im November rund 60 Unternehmen besuchen, um mit Hilfe einer attraktiven Lohnkostenförderung Bewerber der Generation 50+ zu vermitteln.
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